(ots) - Ein wahres Wort
Mehr als neun Jahre hat Angela Merkel gebraucht, um zu sagen, was
die deutsche Öffentlichkeit schon sehr lange begriffen hat: In
Afghanistan herrscht Krieg - und Deutschland beteiligt sich daran.
Das kommt einer Binsenweisheit gleich; man könnte auch feststellen,
dass eine Straße nass wird, wenn es regnet.
Sehr spät also spricht die Bundeskanzlerin die
verteidigungspolitische Wahrheit am Hindukusch aus. Aber warum macht
sie das gerade jetzt, in einer Phase, in der Außenminister Guido
Westerwelle den ersten Abzug fest auf 2011 terminiert? Und wieso
nimmt Merkel das Wort Krieg vor Hunderten von Bundeswehrsoldaten in
Kundus in den Mund? Es spricht sehr wenig dafür, dass sie die Truppe
vor einem raschen Rückzug noch einmal besonders loben wollte. Nach
dem Motto: "Der Einsatz hat zwar fast nichts gebracht, aber Sie haben
tapfer für Ihr Land gekämpft, dafür gebührt Ihnen Dank." Vielmehr
wird wieder einmal deutlich, dass diese schwarz-gelbe Bundesregierung
sich oft widerspricht und sich nicht abstimmt. Stümperhafter und
verantwortungsloser geht es nicht.
Hoffentlich meint es die Kanzlerin ernst, wenn sie bemerkt, dass
in Afghanistan noch unendlich viel zu tun sei. Die Regierung muss
sich mit Haut und Haaren dem Kampf gegen den internationalen
Terrorismus verschreiben, sollen Werte wie Freiheit, Frieden und
Sicherheit einen festen Platz in Deutschland haben. Das ist ein
Auftrag, der bleibt.
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