(ots) - Millionen gesetzlich krankenversicherte Patienten
müssen sich ab 1.1.2011 auf neue Rabattarzneimittel einstellen. Je
nach Kassenzugehörigkeit der Patienten müssen die Apotheker diesen
Medikamenten Vorrang einräumen. Darauf macht der Deutsche
Apothekerverband (DAV) aufmerksam. Bei der Umstellung vom gewohnten
Präparat zum unbekannten Rabattarzneimittel sollten die Patienten in
der Apotheke alle aufkommenden Fragen dazu stellen, um den
Therapieerfolg zu sichern. "Die Apotheker werden auch im neuen Jahr
die Patienten bestmöglich über die neuen Rabattarzneimittel
informieren", sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. "Die Kassen müssen
aber auch ihren Beitrag leisten, ihre Versicherten über diese
sensiblen Neuerungen zu informieren."
Von den neuen Rabattarzneimitteln sind Versicherte verschiedener
Kassen betroffen. So starten die IKK gesund plus und die IKK classic
nach eigenen Angaben zum 1.1.2011 mit 31 Rabattverträgen über 86
Wirkstoffe. Das BKK-Gemeinschaftsunternehmen "spektrum K" hat nach
eigenen Angaben 396 Zuschläge für 200 Fachlose an 51 Unternehmen
erteilt; die Laufzeit beginnt ebenfalls am 1.1.2011. Laut einer
Aufstellung der DAK werden deren Versicherte ab 1.1.2011 mit
Generika-Rabattverträgen über 54 Wirkstoffe neu versorgt. Die GWQ
ServicePlus AG hat bekanntgegeben, dass sie für 36 Betriebs- und
Innungskrankenkassen insgesamt 156 Rabattvertragszuschläge ab
1.2.2011 erteilt hat.
Rabattverträge sparen den gesetzlichen Krankenkassen rund eine
Milliarde Euro pro Jahr. Im Jahr 2009 waren es laut Statistik des
Bundesgesundheitsministeriums fast 850 Mio. Euro. Für das Jahr 2011
hat allein die AOK ein Einsparvolumen in Höhe von 720 Mio. Euro
prognostiziert. Alle Details zu den erzielten Einsparungen geben die
Kassen jedoch nicht bekannt. Die Einsparungen werden in jedem Fall
nur durch einen erhöhten Aufwand in den 21.500 Apotheken realisiert.
So entsteht bei jedem Wegfall oder Inkrafttreten eines Rabattvertrags
in den Apotheken erheblicher Erklärungsbedarf und somit
Personalaufwand. Dazu kommen noch Computer-, Logistik- und
Lageraufwand.
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