(ots) - Nachdem der Tierpark Lübeck Ende Oktober 2010 für
den öffentlichen Besucherverkehr geschlossen wurde, ist die
Diskussion um das Schicksal des Braunbär Bruno neu entbrannt. VIER
PFOTEN hat mit dem Besitzer und dem zuständigen Amtstierarzt Kontakt
aufgenommen, sowie den Bär Bruno persönlich begutachtet.
Die Situation stellt sich aus Sicht von VIER PFOTEN wie folgt dar:
Bis zum Auslaufen des Pachtvertrages Ende 2011 kann Bruno in seinem
Gehege bleiben. Völlig fraglich ist es aber derzeit, was nach dem
Auslaufen des Pachtvertrages mit ihm passieren wird. Der Bär ist 33
Jahre alt und hat einige erkennbare gesundheitliche Schäden,
vornehmlich eine Arthrose im Hüftbereich und Geschwülste im
Maulbereich. Ohnehin ist er sehr altersschwach.
Nach eigener Einschätzung und unter Berücksichtigung der VIER
PFOTEN vorliegenden Gutachten vertritt VIER PFOTEN die Meinung, dass
eine Euthanasie des Bären Bruno zum jetzigen Zeitpunkt übereilt
erscheint. Die bei VIER PFOTEN bestehende langjährige Erfahrung mit
schwer misshandelten Bären, die seit Jahren in den VIER PFOTEN
BÄRENWÄLDERN betreut werden, zeigen, dass Bären im Alter und Zustand
wie es der Bär Bruno ist, durchaus noch Möglichkeiten haben, in einem
artgemäßen Lebensraum einen nahezu schmerzfreien Lebensabend
verbringen zu können.
Braunbären können in Gefangenschaft zwischen 35 und 40 Jahre alt
werden. Ob diese Möglichkeit auch für den Bär Bruno zutrifft, wird
derzeit seitens VIER PFOTEN noch geprüft. "Jedoch wäre eine fundierte
medizinische Untersuchung des Bären nur durch eine Narkose möglich.
Eine Betäubung von Bruno wird wiederum aufgrund seines
Gesundheitszustandes als zu risikoreich eingeschätzt. Auch eine
Überführung in ein anderes Gehege dürfte, wenn überhaupt, nur unter
der Voraussetzung erfolgen, ihn ohne Betäubung transportieren zu
können", sagt Carsten Hertwig, Leiter Bärenprojekte bei VIER PFOTEN.
Derzeit sollte der Bär Bruno möglichst stressfrei und unter
fachlicher Betreuung und Pflege seine Winterruhe vollziehen können.
Hierbei bietet VIER PFOTEN sowohl tierpflegerische als auch
tierärztliche Unterstützung an.
Presserückfragen an:
Susanne Groth
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E-Mail: susanne.groth(at)vier-pfoten.org