Zum 1. Juli 2007 werden im Evangelischen Johannesstift Berlin drei Gesellschaften ihre Geschäfte aufnehmen:
die Evangelisches Johannesstift Altenhilfe gGmbH
die Evangelisches Johannesstift Behindertenhilfe gGmbH sowie
die Evangelisches Johannesstift Wichernkrankenhaus gGmbH
(firmenpresse) - Letztlich geht es um die nachhaltige Sicherung des diakonischen Auftrags
Nach einem mehrjährigen Vorlauf wurde Ende September 2006 auf der 624. Sitzung des Kuratoriums die Entscheidung getroffen. Das Evangelische Johannesstift soll künftig als Holding geführt werden. Das heißt konkret: Aus der bestehen bleibenden Stiftung werden einzelne Geschäftsbereiche in gemeinnützige Gesellschaften umgewandelt. Die Satzungsaufgaben der Stiftung werden in großen Teilen durch die Gesellschaften wahrgenommen.
Das Diakonische Bildungszentrum mit dem Wichern-Kolleg und den Sozialen Fachschulen bleibt Bestandteil der Stiftung. Die Jugendhilfe und das Dienstleistungszentrum, in dem die Verwaltungsaufgaben und die Betreibe zusammengefasst sind, sollen zu einem späteren Zeitpunkt in weitere einzelne Gesellschaften umgewandelt werden.
Dieser Neustrukturierung gingen viele Beratungen, Informationsveranstaltungen und Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den verantwortlichen Gremien voraus.
Warum wurde dieser Schritt vollzogen?
Vorstand und Kuratorium sehen mit Sorge, wie sich die Rahmenbedingungen für die diakonische Arbeit in schnellem Tempo und tiefgreifend wandelt. Vor allem zu nennen ist hier der klare Wille der Gesetzgeber, auch im Sozial- und Gesundheitswesen mehr Markt und Wettbewerb zu etablieren. Aufgabe des Selbstkostendeckungsprinzips, abnehmende Bedeutung der Freien Wohlfahrtspflege, aber auch die Finanzierungsprobleme der sozialen Systeme sind hier die Stichworte.
Zunehmender Wettbewerb privater Anbieter oder auch die kürzere Halbwertzeit der Gesetze sowie die Kommunalisierung der Kostenträger sind unter anderem die Folge.
Für diakonische Unternehmen – und dazu zählen wir als Johannesstift - bedeutet dies, mit zunehmendem Kostendruck umzugehen und der Dynamik und den immer kürzeren Reaktionszeiten Rechnung zu tragen. Standards und Spielregeln werden zunehmend von den privatwirtschaftlich organisierten Mitbewerbern vorgegeben und zwingen somit zu eigener Dynamik und flexiblen Strukturen, um das Heft des Handelns nicht aus der Hand zu verlieren bzw. es wiederzugewinnen. Andere Dinge kommen hinzu, wie stärker werdendes Selbstbewusstsein der Verbraucher, Verbraucherschutz oder persönliche Budgets.
Mir der Gesellschaftsstruktur wir diesen Entwicklungen besser begegnen, weil Entscheidungswege schneller sind und Verantwortlichkeiten klarer geregelt werden können.
„Letztlich geht es um die nachhaltige Sicherung des diakonischen Auftrags der Nächstenliebe“, so begründet Stiftsvorsteher Martin von Essen diesen Schritt.
Weitere Infos erhalten Sie bei Pressesprecher Wolfgang Kern 01633609373