Wohlgefühl deutscher Arbeitnehmer am Arbeitsplatz weiterhin im Aufwärtstrend
JOB AG legt vierten Arbeitsklima-Index für 2010 vor
Auswertung 4-2010:
• Zufriedenheitsindex steigt auf 7,6 an (Skala von 1=sehr schlecht bis 10=sehr gut)
• Aktueller Wert wurde letztmalig im 2. Quartal 2008 erreicht
• Zufriedenheit ostdeutscher Arbeitnehmer bricht etwas ein (7,3)
• Bedeutende Zunahme bei Zufriedenheitsfaktor „Persönlichkeit des Vorgesetzten“
(firmenpresse) - Fulda, 15. Dezember 2010 – Das vierte Quartal entwickelt sich für deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gefühlt positiv. Zum Jahresende hin steigt der repräsentative Arbeitsklima-Index der JOB AG erstmals wieder auf das Niveau des Vor-Krisen Jahres 2008. Der aktuelle Wert von 7,6 auf einer Skala von 1,0 (sehr schlecht) bis 10,0 (sehr gut) wurde letztmalig im zweiten Quartal 2008 erreicht. Insbesondere das Arbeitsklima und die Aufgaben sowie die Persönlichkeit des Vorgesetzten zählen im vierten Quartal 2010 zu den wichtigen Motivatoren deutscher Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Das Gehalt sowie die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben verlieren als Einflussfaktoren an Gewicht. Zum vierten Mal in Folge sinkt die Bedeutung Sicherheit am Arbeitsplatz. Für den Index wurden wieder mehr als 1.100 Berufstätige in allen Regionen Deutschlands befragt.
Die JOB AG (Fulda), Spezialist für Personal Management und Job Management in Deutschland, untersucht seit 2008 kontinuierlich einmal pro Quartal die Zufriedenheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz. Der Wert sank während der nun insgesamt zwölften Befragung nie unter die 7,0-Marke. Im vierten Quartal 2010 empfinden die Befragten hinsichtlich ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz das positive Grundrauschen der wirtschaftlichen Gesamtlage. Sie drücken dies unter anderem mit einem höheren Wert für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz aus.
„Das Ende der Krise scheint nun auch bei den Beschäftigten anzukommen. In der Krise konnten wir sehen, dass die harten Faktoren wie Gehalt und Sicherheit am Arbeitsplatz wichtiger waren, nun treten sie wieder in den Hintergrund. Die Persönlichkeit des Vorgesetzten und das Miteinander mit den Kollegen rücken wieder in den Vordergrund. Die Krise verabschiedet sich langsam auch aus den Köpfen der Arbeitnehmer“, kommentiert Stefan Polak, Vorstand der JOB AG, die Ergebnisse. „Es wird spannend sein, den Arbeitsklima-Index das zweite Jahr nach der Krise zu beobachten. Vielleicht schaffen wir im kommenden Jahr 2011 auch einmal die 8,0-Grenze.“
Frauen zufriedener – Zufriedenheit der Männer stagniert
Zum ersten Mal im Jahr 2010 sinkt die Zufriedenheit der ostdeutschen Arbeitnehmer deutlich auf unterdurchschnittliche 7,3 Punkte. Der Wert entwickelte sich bisher immer positiv gegen den Trend und erreichte im dritten Quartal 2010 sogar noch den überdurchschnittlichen Wert von 7,7. Im Westen stieg die Zufriedenheit der Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz kontinuierlich und liegt nun mit 7,7 sogar über dem Gesamtdurchschnitt von 7,6. Die deutschen Frauen waren bisher eher skeptisch und lagen bis zum dritten Quartal 2010 unter dem Zufriedenheitswert der Männer. Doch die Zufriedenheit der Männer an ihrem Arbeitsplatz stagniert bei nun 7,5. Die Arbeitnehmerinnen hingegen verzeichnen im letzten Quartal des Jahres 2010 einen Anstieg auf den Wert von 7,7.
Altersgruppen: Jung und ganz alt fühlen sich wohl
Fast alle Generationen der Berufstätigen verzeichnen einen Anstieg ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz im vierten Quartal 2010. Kontinuierlich aufwärts geht es bei den jüngeren Generationen der 14- bis 29-Jährigen (7,7) sowie den 30- bis 39-Jährigen (7,8). Deutlich über die Zufriedenheitsmarke von 8,0 hinaus schießen die Beschäftigten kurz vor dem Rentenalter 60+. Sank der Wert im dritten Quartal 2010 noch, stieg er nun auf 8,6 an. Die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen startete langsam in das Jahr 2010. Die ersten beiden Quartale lag der Wert sehr niedrig; seit dem dritten Quartal geht es nun aufwärts (7,6). Das Wohlbefinden der 40- bis 49-Jährigen entwickelt sich seit Jahresbeginn antizyklisch zu den anderen Altersklassen. Diesem Trend bleiben sie treu und verlieren noch einmal im vierten Quartal 2010. Der Wert geht zurück auf unterdurchschnittliche 7,3. (7,4; Q3, 2010).
Berufsgruppen sind sich uneins
Große Zufriedenheitsschwankungen zeigen sich vor allem bei der Berufsgruppe „Leitende Angestellte und Beamte“. Lag der Wert im dritten und im zweiten Quartal noch bei 8,0, sinkt er nun im vierten Quartal auf den Durchschnittswert von 7,5. Selbstständige, Freiberufler und Landwirte fühlen sich weiterhin überdurchschnittlich wohl und verlieren nur zwei Punkte von 8,7 (Q3, 2010) auf 8,5. Die Berufsgruppe der „Anderen Arbeiter“ steigt auch im letzten Quartal 2010 nicht über die 7,0-Grenze. Im Gegenteil, der Wert sinkt von 6,8 (Q3, 2010) auf den unterdurchschnittlichen Wert von 6,5. Einzig die sogenannten „Anderen Angestellten und Beamte“ sowie die Facharbeiter sind zufrieden an ihrem Arbeitsplatz und verzeichnen einen Anstieg auf 7,6. Besonderheit dabei: Die Facharbeiter zeigen dabei eine deutliche Veränderung von 7,3 auf 7,6 und liegen nun erstmals in 2010 über dem Durchschnitt.
Gewerkschaftsmitglied – keine Garantie für hohe Arbeitszufriedenheit
Keine hohen Zufriedenheitswerte verzeichnen die Arbeitnehmer, die in einer Gewerkschaft organisiert sind. Das ganze Jahr 2010 lag der Wert unter Durchschnitt und erreichte nur im dritten Quartal den vergleichsweise geringen Höchstwert von 7,2. Im vierten Quartal 2010 sinkt der Wert nun nochmals auf 7,0. Nichtorganisierte Arbeitnehmer scheinen sich hingegen an ihrem Arbeitsplatz wohler zu fühlen. Der Wert sank in 2010 nie unter die 7,5-Marke und entwickelte sich nun weiter positiv auf überdurchschnittliche 7,7. Die Meinung der Voll- und Teilzeitbeschäftigten zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist auch zweigeteilt: Von 7,3 im dritten Quartal steigt der Wert der Teilzeitbeschäftigten auf 7,7. Verzeichneten die Arbeitnehmer in Teilzeit einen signifikanten Anstieg des Wohlbefindens so stagniert der Zufriedenheitswert der Vollzeitbeschäftigten exakt auf dem aktuellen Durchschnittswert von 7,6.
Zufriedenheitswert rutscht in den ostdeutschen Bundesländern nach unten
Entwickelten sich alle ostdeutschen Bundesländer im dritten Quartal konstant und zeigten sich sehr zufrieden, sinkt das Wohlgefühl am Arbeitsplatz im vierten Quartal 2010 nun in den neuen Bundesländern. Thüringen und Sachsen verzeichnen dabei die größte Veränderung und rutschen unter die 7,0-Marke auf 6,9, gefolgt von den Bundesländern Berlin gesamt (7,5) und Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt (7,6). Prominenter Ausreißer im Westen ist Baden-Württemberg. Der Zufriedenheitswert der Schwaben geht gegen den Trend der West-Bundesländer auf 7,3 zurück. Gewinner mit dem höchsten Zufriedenheitswert im vierten Quartal sind mit 7,8 die Bundesländer Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Nordrhein-Westfalen und Bayern folgen mit 7,7 auf der Zufriedenheitsskala.
Abschluss: Hohe Qualifikation = hohe Zufriedenheit
Im dritten Quartal stieg der Zufriedenheitswert der Arbeitnehmer ohne Lehre erstmals in der dreijährigen Geschichte des JOB AG Arbeitsklima-Indizes deutlich über die 7,0-Marke. Leider konnte der Trend nicht fortgesetzt werden. Nun brach er im vierten Quartal ein auf schwache 5,7. Zufrieden mit der Situation am Arbeitsplatz zeigen sich die Beschäftigen mit Lehre (7,4) und mittlerem Bildungsabschluss (7,7). Beide Werte legen zu. Das Wohlbefinden der Arbeitnehmer mit Hochschulabschluss bzw. Abitur steigt das erste Mal seit einem Jahr wieder über die 8,0-Marke auf 8,1. Dieser Wert wurde letztmalig im zweiten Quartal des Krisenjahres 2009 erreicht. Die Diskussion über gut qualifizierte Arbeitnehmer und der drohende Fachkräftemangel scheinen sich auf das Zufriedenheitsgefühl der Arbeitnehmer auszuwirken.
Persönlichkeit des Vorgesetzten trägt zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei
Die weichen Motivationsfaktoren, wie Arbeitsklima, Aufgabenspektrum und Persönlichkeit des Vorgesetzten, sind für deutsche Arbeitnehmer derzeit weitaus wichtiger als Gehalt und Sicherheit am Arbeitsplatz. Mit 57 Prozent der Nennungen führt nach wie vor seit drei Jahren das Arbeitsklima die Liste der Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz an. Die Aufgaben konnten sich mit 48 Prozent im vierten Quartal vom „Verfolger“ Gehalt absetzten. War während der Krise das Gehalt fast gleichauf mit den Aufgaben, sinkt es nun auf 41 Prozent. Auch die Sicherheit am Arbeitsplatz geht nun seit Anfang des Jahres 2010 von 33 Prozent auf 27 Prozent zurück. Ein Wert verzeichnet im letzten Quartal 2010 einen weiteren Anstieg: Das ist der Motivator „Persönlichkeit des Vorgesetzten“ (von 13 Prozent auf 15 Prozent). Der Wert war das ganze Jahr über kontinuierlich gestiegen.
Gehalt und Arbeitsklima erstmals auf Platz 1 im Osten
Im Westen nimmt das Arbeitsklima (58%) als Motivationsfaktor weiter zu – bei den Frauen (61%) ebenso wie bei den Männern (55%). Im Osten sinkt die Bedeutung des Arbeitsklimas auf 54 Prozent und zieht erstmals in der Geschichte der Befragung gleich mit dem Einflussfaktor Gehalt (54%). Während bei den Berufstätigen im Westen (48%), den Frauen (47%) und den Männern (50%) die Aufgaben als Einflussfaktor zulegen, geht im Osten der Wert auf 53 Prozent zurück und nimmt damit den dritten Platz in der Reihe der Motivationsfaktoren ein. Eines jedoch ist bei allen Gruppen gleich: Die Bedeutung der Sicherheit am Arbeitsplatz sinkt im Westen auf 26%, im Osten deutlich von 43 Prozent auf 29 Prozent, bei Frauen (26%) und bei Männern (28%).
Fazit
Das erste Mal seit 2008 steigt der Index für die Zufriedenheit der Berufstätigen am Arbeitsplatz wieder auf 7,6 an. Damit erreicht er erstmals wieder das Niveau der Vorkrisenzeit 2008. Arbeitnehmer in Deutschland verspüren das zunehmend optimistische Grundrauschen der Wirtschaft. In den ersten drei Quartalen 2010 lag der Osten in der Zufriedenheitsumfrage vor dem Westen und immer konstant gut. Im letzten Quartal 2010 entwickelt sich ein komplett gegenteiliges Bild. Die Zufriedenheit im Osten sinkt auf 7,3 und die der westdeutschen Arbeitnehmer steigt auf 7,7. Das Arbeitsklima führt weiterhin die Liste der Motivationsfaktoren vor den Aufgaben an. Es bleibt abzuwarten, mit wie viel Optimismus deutsche Arbeitnehmer in das Jahr 2011 starten.
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