(ots) - Mehr Wachstum - weniger Lohn
Er läuft und läuft und läuft: Jahrelang warb Volkswagen mit diesem
Slogan sehr erfolgreich für seinen Käfer. "Er wächst und wächst und
wächst", wäre für den Wolfsburger Konzern heute passender.
Seit Jahren scheint das Wachstum von Volkswagen keine Grenzen zu
kennen. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, dürfte es nur noch
eine Frage von wenigen Jahren sein, bis Volkswagen Toyota von der
Weltspitze verdrängt hat. Der Kampf um die Nummer eins entscheidet
sich allerdings nicht im gesättigten deutschen Automarkt. Die
wichtigen Schlachtfelder werden die Schwellenländer Indien, China,
Brasilien und Russland sein.
Dort kann Volkswagen nur punkten, wenn es dem Konzern gelingt,
günstige Autos zu Kampfpreisen auf den Markt zu bringen. VW wird
dieses Ziel nur erreichen, wenn es der Konzern schafft, Produktions-
und Personalkosten weiter zu drücken - auch in Deutschland. So
könnten es die Wolfsburger schaffen, preisliche Alternativen zur
ausländischen Billig-Konkurrenz anbieten zu können.
Der Ergänzungstarifvertrag in Osnabrück mit einem dicken
Gehaltsminus gegenüber den Wolfsburger Kollegen ist sicher zunächst
der Versuch, das junge Werk schnell in die Gewinnzone zu bringen.
Konzernweit dürfte dieses neue Lohnniveau aber notwendig werden, wenn
VW den Sprung an die Spitze schaffen will. Für das Wachstum werden
auch die Beschäftigten zahlen müssen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207