(ots) - Auch in Deutschland geht es besser
Die Lage der Christen in einigen Teilen der Welt ist bedauerlich.
Selten wird es klarer, als wenn an einem Weihnachtstag eine Bombe im
Kirchendach hochgeht. Und man braucht gar nicht nach Afrika und
Ostasien zu schauen, um Diskriminierung zu finden. Es gibt sie in der
Türkei und in Nahost und als kommunistisches Relikt in Europa. Es
gibt sie auch zwischen den Konfessionen selbst sowie durch Atheisten,
die sich freilich ihrerseits durch die Kirchen häufig genötigt
fühlen.
In allen Fällen gilt es gegenzuhalten. Bei Benachteiligungen wegen
einer Religion oder Nicht-Religion muss gerade für Deutsche die
Alarmglocke schrillen. Dabei hat sich der Druck gegen staatliche
Instanzen zu richten. Andere Glaubensrichtungen verantwortlich zu
machen greift zu kurz.
Auch in Deutschland lässt sich manches verbessern. Wenn in
christlichen Einrichtungen muslimische Pflegerinnen nicht arbeiten
dürfen, ist es zweischneidig, sich über andere Länder zu empören. Und
wenn die Kirche bei der Berufung von Professoren mitredet und Kreuze
in einigen Schulen üblich sind, ist das zwar Ausdruck
christlich-abendländischer Kultur - zugleich aber auch Zeichen von
Dominanz und einer unvollständigen Trennung von Kirche und Staat.
Viele Gläubige halten das für ihr gutes Recht, sehen es als bitter
nötig an. Internationale Menschenrechtsberichte blicken deshalb
jedoch kritisch auf Deutschland. Und nur bedingungslose Toleranz im
eigenen Land kann die Basis sein, sie anderswo glaubhaft
einzufordern.
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