(ots) - Das Erste, Sonntag, 02.01.2011, 12.03 - 12.45 Uhr
Welch ein Jahr! Das gab es schon lange nicht mehr, dass sich die
Bürger so schwer mit den Politikern getan haben, die sie eigentlich
gewählt haben, damit sie ihre Interessen vertreten. Da soll ein
Bahnhof in Stuttgart umgebaut werden, doch der Bürgerprotest dagegen
lässt selbst das politische Berlin erschüttern. Da erscheint ein Buch
mit provozierenden Thesen und schon erlebt das Land eine hysterische
Debatte, als hätte es nie auch nur Ansätze einer Integrationspolitik
gegeben. Und da zeigt sich auch, wie wenig sich ein immer größer
werdender Teil der Gesellschaft von der Politik, aber auch von den
Medien verstanden fühlt. Und gleichzeitig wackelt der Euro so schwer
wie nie zuvor. Ausgang ungewiss.
Kein leichter Start also in das neue Superwahljahr 2011, in dem es
um mehr geht, als um sieben Landtagswahlen. Die schwarz-gelbe
Koalition in Berlin scheint immer noch auf der Suche nach sich selbst
zu sein und jetzt strudelt auch Guido Westerwelle gefährlich. Es wird
sich zeigen, ob er seine Doppelfunktion als Parteivorsitzender und
Außenminister verteidigen kann.
Der Start ins neue Superwahljahr wird jedenfalls spannend werden.
Doch die Frage bleibt, ob die Bürger ihren Politikern noch folgen
werden. Ob die "Wutbürger" einer Politik, die sich weit von ihnen,
ihren Sorgen und Ängsten entfernt hat, auch künftig ihre Stimme geben
wollen. "Wenn der Bürger nicht mehr will - die entfremdete Politik im
Superwahljahr 2011", darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg
Schönenborn am Sonntag im ARD-Presseclub mit folgenden Gästen:
Bettina Gaus, Der Tagesspiegel // Mariam Lau, Die Zeit // Heribert
Prantl, Süddeutsche Zeitung // Wolfram Weimer, Focus //
Redaktion: Ellis Fröder
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