(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) will im von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Jahr
der Wälder" erklärten Jahr 2011 vor allem die Rolle der Wälder beim
Schutz der Artenvielfalt ins Blickfeld rücken. "Der Wald ist nicht
primär ein Wirtschaftsgut für die Holzindustrie, er ist vor allem ein
Refugium für viele seltene Pflanzen und Tiere. Darunter bedrohte
Arten wie Luchs, Wildkatze, Rauhfußkauz und Grauspecht. Der Wald hat
eine wichtige Funktion beim Klimaschutz und ist ein unverzichtbarer
Erholungsraum für die Bevölkerung", sagte die BUND-Waldexpertin
Heidrun Heidecke. Auch Deutschland müsse beim Waldschutz zulegen.
Nadelforste müssten in Mischwälder umgewandelt, Waldmoore renaturiert
und mindestens fünf Prozent der Waldfläche aus der Nutzung genommen
und als künftige Urwälder geschützt werden.
Heidecke: "Global gesehen ist bei jedem Wimpernschlag ein Hektar
Wald verschwunden. Die Vernichtung der Wälder trägt weltweit ebenso
viel zum Klimawandel bei wie die CO2-Emissionen aller Autos,
Flugzeuge und Schiffe. Die internationale Gemeinschaft muss den
Beschluss des Klimagipfels von Cancun vom letzten Dezember schnell
umsetzen und mit Geldern aus dem Waldfonds zuerst den Erhalt der
Regenwälder sichern."
Der BUND werde sich in diesem Jahr vor allem für den Schutz der
Buchenwälder einsetzen, sagte Heidecke. Bedenklich sei, dass
inzwischen jede zweite Buche in Deutschland Schäden aufweise.
Hauptursache seien die Emissionen aus Verkehr und Landwirtschaft.
Hohe Stickstoffeinträge führten zur Versauerung der Böden und
schädigten die Baumwurzeln. Da ein Viertel der weltweiten
Buchenbestände hierzulande vorkomme, trage Deutschland für deren
Erhalt eine besondereVerantwortung. Die Bemühungen der
Bundesregierung, Buchenwälder in Brandenburg, Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen 2011 von der UNESCO als
Weltnaturerbe schützen zu lassen, will der BUND unterstützen. Bund
und Länder seien jedoch gefordert, zusätzlich Buchenwälder wie jene
im bayerischen Steigerwald als nutzungsfreie Nationalparks
auszuweisen. Gestoppt werden müsse auch die weitere Privatisierung
öffentlicher Waldflächen.
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