(ots) - Bitte austauschen
Das Jahr 2011 wird für die Vereinten Nationen schon deshalb
bedeutsam, weil im Sommer die Wahl eines neuen Generalsekretärs
ansteht. Die fünf Vetomächte im Sicherheitsrat sollten die
Gelegenheit nutzen und den Amtsinhaber austauschen.
Ban Ki Moon war von Anfang an der Kandidat der US-Regierung von
Präsident George W. Bush, der von der UNO bekanntlich wenig hielt.
Also bekam die Organisation einen blassen Verwalter als Chef, der die
Kreise der Großmächte nicht weiter störte.
Seit mittlerweile zwei Jahren hat es Ban Ki Moon aber mit einer
US-Regierung zu tun, die der UNO äußerst wohlwollend gegenübersteht.
Doch selbst diese Zeit hat er nicht nutzen können, um das eigene
Profil zu schärfen und vor allem die Rolle seiner Organisation
aufzuwerten.
Möglichkeiten hätte es reichlich gegeben. Im Afghanistan-Konflikt
etwa ist die Stimme der UNO kaum zu vernehmen. 2010 war ein Jahr der
Naturkatastrophen - in Haiti oder Pakistan. Auch wenn die UNO-Hilfe
nicht unterschätzt werden sollte - Ban Ki Moon hätte der Organisation
mehr Gehör vor allem bei den großen Mächten verschaffen müssen.
Zugegeben, er ist in große Fußstapfen getreten. Sein Vorgänger
Kofi Annan erhielt 2001 den Friedensnobelpreis. Das kann nicht der
Maßstab sein. Dass Ban Ki Moon den Bedeutungsverlust der UNO während
der Bush-Jahre wettmacht, hätte man aber erwarten dürfen.
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