PresseKat - Zahl der Erwerbstätigen erreicht im Jahr 2010 neuen Höchststand

Zahl der Erwerbstätigen erreicht im Jahr 2010 neuen Höchststand

ID: 322577

(ots) - Im Durchschnitt des Jahres 2010 waren rund 40,37
Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) nach ersten vorläufigen
Berechnungen weiter mitteilt, entspricht dies im Vorjahresvergleich
einer Zunahme um 197 000 Personen oder 0,5%. Damit erreichte die Zahl
der Erwerbstätigen im Jahr 2010 in Deutschland einen neuen
Höchststand. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass
die Erwerbstätigenzahl auch im Jahr 2009 trotz des kräftigen
Einbruchs der Wirtschaftsleistung nur relativ moderat um 45 000
Personen unter den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2008 gesunken
war.

Nach vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung
sank die Zahl der Erwerbslosen (nach international vergleichbarer
Definition) im Jahresdurchschnitt 2010 in Deutschland um 297 000
Personen (- 9,2%) auf 2,93 Millionen. Die Zahl der aktiv am
Arbeitsmarkt verfügbaren Erwerbspersonen, definiert als Summe von
Erwerbstätigen und Erwerbslosen, verminderte sich damit im Vergleich
zum Vorjahr um 100 000 Personen auf 43,3 Millionen. Die
Erwerbslosenquote, die den Anteil der Erwerbslosen an der Gesamtzahl
der Erwerbspersonen misst, sank von 7,4% im Jahr 2009 auf 6,8% im
Jahresdurchschnitt 2010.

Die rasche Erholung der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr
begünstigte insbesondere die Entwicklung der Zahl der Arbeitnehmer.
Einhergehend mit dem Abbau der Kurzarbeit wuchs die Zahl der
Arbeitnehmer mit Wohnort in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2010
kräftig, und zwar um 190 000 Personen (+ 0,5%) auf rund 35,95
Millionen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender
Familienangehöriger stieg im selben Zeitraum leicht um 7 000 Personen
(+ 0,2%) auf rund 4,42 Millionen.

Mit Arbeitsort in Deutschland waren im Durchschnitt des Jahres




2010 nach den ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes rund 40,48 Millionen Personen erwerbstätig - das waren
212 000 Personen oder 0,5% mehr als ein Jahr zuvor. Die Differenz
zwischen der Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort und der Zahl der
Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erklärt sich durch den
Saldo der erwerbstätigen Ein- und Auspendler über die Grenzen
Deutschlands (Pendlersaldo). Im Jahresdurchschnitt 2010 betrug der
Pendlersaldo, das heißt der positive Saldo aus der Zahl der
Erwerbstätigen, die nach Deutschland zur Arbeit pendeln und der Zahl
der Erwerbstätigen, die ins Ausland pendeln, 115 000 Personen. Der
Einpendlerüberschuss lag damit um 15 000 Personen höher als im
Durchschnitt des Jahres 2009.

Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet entwickelte sich die Zahl der
Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland im Jahr 2010 sehr
unterschiedlich. In der Summe der Dienstleistungsbereiche nahm die
Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt um 330 000 Personen (+ 1,1%)
gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Ein Teil dieses Anstiegs entfiel
auf die den unternehmensnahen Dienstleistungen zuzuordnende
Zeitarbeitsbranche. Ebenfalls Beschäftigungsgewinne konnte das
Baugewerbe verzeichnen. Dort wuchs die Zahl der Erwerbstätigen im
Jahr 2010 um durchschnittlich 30 000 Personen (+ 1,4%), während es im
übrigen Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) weitere
Beschäftigungsverluste gab. Allerdings fielen diese im Jahr 2010 mit
einem Minus von 136 000 Personen (- 1,7%) kleiner aus als ein Jahr
zuvor (2009: - 230 000 Personen oder - 2,9%). In der Land- und
Forstwirtschaft sowie Fischerei lag die Zahl der Erwerbstätigen im
Jahr 2010 um 12 000 Personen (- 1,4%) unter dem Vorjahresergebnis.

Neben den kurz- und mittelfristigen konjunkturellen Veränderungen
zeigt sich in der Entwicklung der Erwerbstätigkeit nach
Wirtschaftsbereichen ein längerfristiger Strukturwandel, der sich
auch im Jahr 2010 weiter fortsetzte. So hatten im Jahr 2010 fast drei
Viertel aller Erwerbstätigen in Deutschland ihren Arbeitsplatz in den
Dienstleistungsbereichen. Der Anteil des so genannten tertiären
Sektors an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen erhöhte sich von 59,5%
im Jahr 1991 auf 73,5% im Jahr 2010. Spiegelbildlich dazu
verringerten sich in diesem Zeitraum die Erwerbstätigenanteile des
primären und des sekundären Sektors. In der Land- und Forstwirtschaft
waren in den vergangenen fünf Jahren jeweils nur noch 2,1% aller
Erwerbstätigen beschäftigt. 1991 hatte der Erwerbstätigenanteil des
primären Sektors in Deutschland immerhin noch 3,9% betragen. Im
Baugewerbe arbeiteten 2010 lediglich 5,5% aller Erwerbstätigen, 1991
lag der Anteil bei 7,3%. Am stärksten verminderte sich seit 1991 das
Gewicht des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) an der
Gesamtzahl der Erwerbstätigen, und zwar um mehr als zehn
Prozentpunkte von 29,3% im Jahr 1991 auf 18,9% im Jahr 2010. Allein
in den beiden vergangenen Jahren sank der Anteil der produzierenden
Bereiche (ohne Bau) aufgrund der konjunkturbedingten
Beschäftigungsverluste um einen Prozentpunkt.

Die aktuellen Daten zur Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit
können auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de, Pfad: Arbeitsmarkt --> Erwerbstätige --> Tabellen,
beziehungsweise Arbeitsmarkt --> ILO-Arbeitsmarktstatistik abgerufen
werden.

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen zu den Erwerbstätigen
und Erwerbslosen können kostenfrei über die Tabellen Erwerbstätige
(81000-0015) und Erwerbspersonen inklusive Erwerbslose (81000-0011)
in der GENESIS-Online Datenbank abgerufen werden.

Methodische Kurzbeschreibungen zur Berechnung der Erwerbstätigkeit
und Erwerbslosigkeit finden sich unter www.destatis.de, Pfad: Themen
--> Arbeitsmarkt --> Weitere Informationen.

Zwei zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:

Stephan Lüken Telefon: (0611) 75-2016, www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de


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Datum: 03.01.2011 - 08:00 Uhr
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