(ots) - In den Apotheken führen die neuesten
Gesetzesänderungen nach dem Jahreswechsel nun mitunter zu längeren
Wartezeiten für Patientinnen und Patienten. Hintergrund ist eine
Gesetzesänderung, wonach der Patient nun selbst entscheiden kann, ob
er anstelle des von seiner Krankenkasse vorgeschriebenen
Rabattarzneimittels lieber ein anderes bekommen oder beispielsweise
sein gewohntes Medikament behalten will. Weil Krankenkassen ihre
Versicherten von dieser erheblichen Änderung und deren Folgen nicht
frühzeitig und ausführlich informierten, häufen sich nun die
Nachfragen in den Apotheken. Viele Patienten reagieren mit
Unverständnis.
"Schon wieder lassen die Kassen ihre Versicherten im Stich.
Patienten kommen schlecht oder falsch informiert in die Apotheken und
müssen von uns über die Fakten aufgeklärt werden", sagt Fritz Becker,
Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes e.V. (DAV). "Weil die
Kassen ihre Verträge geheim halten, wird aus der von uns seit langem
kritisierten mangelnden Transparenz nun langfristig Chaos. Ausbaden
müssen diesen bürokratischen Irrsinn wieder einmal die Patienten und
die Apotheken."
Die Fakten: Patienten können sich gegen ein Rabattarzneimittel und
für ein anderes Präparat entscheiden. Dann müssen sie den vollen
Preis direkt in der Apotheke zahlen. Die Quittung schicken sie an
ihre Krankenkasse, diese entscheidet dann, wann wie viel
zurückerstattet wird. Becker: "Für die Patienten ist das ein
schwarzes Loch, denn sie wissen nicht, welche Belastung auf sie
zukommt. Und es ist unglaublich, dass sich die Kassen dieses Chaos
von ihren Versicherten noch bezahlen lassen wollen, während Apotheker
die Arbeit der Kassen übernehmen und seit dem 1. Januar 2011
zusätzliche Rabatte an die Kassen abdrücken müssen."
Dass zusätzlich viele Arzneimittelhersteller falsche Angaben zu
Arzneimitteländerungen in die Apotheken-EDV eingespielt haben, macht
die Situation in den Apotheken noch unübersichtlicher. Becker fordert
deshalb: "Schluss mit Intransparenz und Verantwortungslosigkeit. Wir
brauchen wieder Versorgungssicherheit - anstelle von Abzocke."
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