(ots) - Die internationale Tierschutzorganisation VIER
PFOTEN ist entsetzt über den neuesten Futtermittelskandal: Zum
wiederholten Male wurde krebserregendes Dioxin in teilweise deutlich
grenzwertüberschreitenden Mengen in Lebensmitteln entdeckt. Der
Grund: Ein Tierfutterhersteller aus Schleswig-Holstein verwendete
bereits jahrelang technische Fette - Abfälle aus der
Biodieselproduktion - trotz eindeutiger Kennzeichnung, dass diese
nicht für die Lebensmittelproduktion geeignet seien. Im neuesten Fall
wurden nachweislich insgesamt 527 Tonnen dioxinverseuchtes Tierfutter
in Deutschland verkauft. Bisher sperrte Niedersachsen vorsichtshalber
1000 Legehennen-Farmen, Schweine- und Putenzuchtbetriebe, in
Thüringen. In Nordrhein-Westfalen wurden 8000 Legehennen getötet, die
dioxinverseuchtes Futtermittel gefressen hatten.
Dennoch sind bisher rund 120.000 belastete Eier bereits im Handel
und daher teilweise vom Konsumenten gekauft und verzehrt worden.
Außerdem befürchtet man Dioxinverseuchung auch in bereits
vertriebenem Fleisch und Geflügel, Thüringer Behörden fahnden nach
Hunderten dioxinbelasteten Ferkeln. Sie wollen den Verbleib der Tiere
klären, nachdem bei einem Ostthüringer Schweinezüchter
dioxinbelastetes Futter gefunden wurde. Vermutlich ist das Fleisch
hunderter verseuchter Tiere europaweit verkauft worden.
"Das ist ein Skandal, der wieder einmal dramatisch aufweist, wozu
Profitgier in der Tierproduktion führt", kommentiert Johanna Stadler,
Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "Die Kontrollen sind
offensichtlich nach wie vor zu lückenhaft, wenn es einem
Futterhersteller gelingt, jahrelang unbemerkt technische Fette unter
Tierfutter zu mischen." VIER PFOTEN fordert, dass Behörden und
Politik drastische Konsequenzen ziehen. Die Verantwortlichen müssen
zur Rechenschaft gezogen werden. Der Verbraucher muss besser
geschützt, das unnötige Massenschlachten von Tieren vermieden werden.
Bis auf weiteres empfiehlt VIER PFOTEN jedenfalls, potentiell
gefährliche Nahrungsmittel wie Eier, Geflügel- und Schweinefleisch zu
meiden.
Weitere Infos dazu finden Sie unter
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Daniela Giesen
Tel.: 040 399 249 44
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