(ots) - Unerfreulich eindeutig
In einem sprachlich und intellektuell unterirdischen Text
fabuliert Gesine Lötzsch über den Kommunismus - na und? Damit ist sie
nicht die Erste und wird nicht die Letzte sein, aus der Linkspartei
schon gar nicht. Wäre da nicht die vermeintliche Kleinigkeit, dass
sie die Co-Vorsitzende dieser Vereinigung ist. Dass diese an
Regierungen in Deutschland beteiligt ist. Und dass zu den Wegen zum
Kommunismus Versuche gehören, die nicht unkommentiert als legitim,
aber leider gescheitert bezeichnet werden können.
Denn nicht nur das Ziel des Kommunismus ist das Problem. Es sind
gerade auch die Wege dahin. Sie sind gepflastert mit Millionen Toten
unter Lenin, Stalin, Mao. Sie sind gesäumt von Millionen
Eingesperrten und Unterdrückten in der DDR und anderswo. Sie werden
derzeit beschritten von Diktatoren wie Kim Jong Il in Nordkorea. Da
kann man nicht kommen und ohne Einordnung sagen: Oh, der eine Weg hat
nicht funktioniert, dann lass uns einen anderen suchen.
Auch wenn Lötzsch ihren Text mit dem Wunsch nach demokratischem
Sozialismus garniert, bleibt die Passage unerfreulich eindeutig. Es
ist zumindest also eine furchtbar schlechte Rede, unsensibel auch mit
Blick nach innen, wo sich viele Mitglieder verzweifelt abzugrenzen
suchen vom Kommunismus. Durchaus verständlich sind angesichts der
Vorsitzenden aber auch Sorgen, dass es einige von ihnen mit der
Abgrenzung nicht ernst meinen.
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