(ots) - Die Not- und Wiederaufbauhilfe für Haiti ist
weiterhin eine gewaltige Herausforderung und bleibt auf mehrere Jahre
angelegt. »Die Programme unserer Partner brauchen dringend
Rahmenbedingungen wie etwa eine funktionierende Verwaltung und
staatliche Gesundheitsdienste, die die Hilfsprojekte flankieren und
langfristig ablösen können«, erklärte Danuta Sacher,
Geschäftsführerin von terre des hommes. »Ein wirklicher Neuaufbau
Haitis verlangt die Ãœberwindung von Armut, Korruption und Gewalt, wie
sie zum Zeitpunkt des Bebens herrschten. Er kann nur von einer
legitimierten Regierung mit Unterstützung der haitianischen
Gesellschaft und ausländischer Finanzhilfe bewerkstelligt werden. Das
braucht viel Zeit.«
terre des hommes Deutschland leistete unmittelbar nach dem
Erdbeben Überlebenshilfe sowie Gesundheitsversorgung für Kinder
vornehmlich im Südwesten Haitis und baute in Port-au-Prince ein
Versorgungszentrum für traumatisierte Erdbebenopfer auf, die dort
psychosoziale Hilfe erhalten. Mobile Gesundheitshelfer und Ärzteteams
versorgten etwa 75.000 Menschen in den provisorischen Unterkünften
und Zeltstädten und kümmerten sich speziell um Cholera-Erkrankte.
Gezielte Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Cholera erreichten rund
27.000 Menschen.
»Neben der Versorgung mit dem Allernötigsten liegt der
Arbeitsschwerpunkt unserer Partner vor Ort auf dem Kinderschutz«, so
Danuta Sacher. »Denn viele Kinder, die schon vor dem Beben in
dramatischen Verhältnissen lebten, leiden nun zusätzlich an Traumata,
Ängsten und Vernachlässigung. Zahllose Kinder wurden von ihren Eltern
getrennt und leben in Notlagern unter beengten Verhältnissen und
fehlender Hygiene. Sie sind besonders in Gefahr, an Cholera zu
erkranken oder Opfer sexuellen Missbrauchs und Kinderhandels zu
werden.« terre des hommes habe deshalb spezielle Schutzzentren für
Kinder bis zwölf Jahren errichtet. Dort sind rund 2.600 Kinder
registriert, die von geschultem Personal betreut werden. terre des
hommes hat insgesamt rund 4,7 Millionen Euro Spenden für die Hilfe in
Haiti erhalten, von denen ca. 3 Millionen Euro bereits verpflichtet
sind. Die übrigen Mittel fließen in mittel- und langfristige
Wiederaufbauprogramme, die bereits in Planung sind. terre des hommes
ist Mitglied im »Bündnis Entwicklung Hilft«, einem Zusammenschluss
deutscher Hilfswerke für akute Nothilfe und langfristige
Entwicklungszusammenarbeit.
Weitere Informationen: http://www.tdh.de/haiti
Pressekontakt:
Gertraud Matthias, terre des hommes-Expertin für Humanitäre Hilfe,
ist bis zum 13. Januar in Haiti und steht für Interviews per Telefon
oder eMail zur Verfügung. Kontakt: Wolf-Christian Ramm, Tel.:
0541/7101-158, eMail: c.ramm(at)tdh.de; Athanasios Melissis, Tel.:
0541/7101-134; eMail: a.melissis(at)tdh.de