(ots) - Eklatante Mängel im Kontrollsystem
Seit einer Woche hält der Dioxin-Skandal die Republik in Atem.
Mittlerweile wird klar: Die Futter-Panscherei ist vermutlich kein
Versehen, sondern das skrupellose Vorgehen profitgieriger
Krimineller. Ihnen muss das Handwerk gelegt werden. Nicht nur zum
Schutz der Verbraucher, sondern auch aus Fürsorge für die Bauern -
sofern sie unwissentlich Opfer der Dioxin-Schlamperei geworden sind.
Und nun eine Suppe auslöffeln, die sie nicht angerührt haben.
Der Blick in die Statistik zeigt, dass die Lage nicht mehr nur für
Legehennenhalter prekär ist: Fast drei Viertel der bundesweit
gesperrten Betriebe haben nichts mit Eiern zu tun, sondern mit
Schweinehaltung. Was das für Mäster bedeutet, deren Ställe
sprichwörtlich prall gefüllt sind, liegt auf der Hand. Den Bestand
verkaufen dürfen sie nicht, neu aufstallen können sie nicht. Der
Schaden ist immens.
Lebensmittel- und Futterrecht bieten genügend Handhabe, um gegen
schmierige Machenschaften vorzugehen. Es hapert an der Umsetzung.
Dass seit März Dioxin-Proben vertuscht wurden, offenbart eklatante
Mängel im Kontrollsystem. Mehr Prüfer allein lösen das Problem nicht.
Wichtig ist eine bessere Qualität der Tests. Die Futtermittelbranche
und die mit ihr verflochtenen Betriebe müssen intensiver unter die
Lupe genommen werden. Nur so ist auszuschließen, dass Firmen, die
etwa allein als Spedition akkreditiert sind, nicht zugleich
Futterfette mischen.
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