(ots) - Salz in die Wunden der FDP
Des einen Leid ist des anderen Freud: Das altbewährte Sprichwort
charakterisiert derzeit die Gefühlslage der beiden kleinen Parteien
in der schwarz-gelben Koalition. Während die FDP nach aktuellen
Umfragen bundesweit nur noch bei vier Prozent dümpelt, erzielt die
CSU in Bayern 45 Prozent. Prompt fühlen sich die Christsozialen nach
ihrer dreitägigen Frischluft-Zufuhr in Wildbad Kreuth wieder stark
genug, den Konkurrenzkampf im Regierungslager anzuheizen.
Als reiche es nicht, den Bündnispartner am Boden liegen zu sehen,
streut die CSU noch Salz in die Wunden der FDP: Ausgerechnet mit
Vorschlägen zur Steuerentlastung, dem Lieblingsthema der Liberalen,
preschen die Klausurteilnehmer nach vorne. Zwar weiß auch die CSU,
dass zunächst Sparpläne und Haushaltskonsolidierung im Bund absoluten
Vorrang haben. Doch mit eigenen Ideen zur Entlastung der Bürger sowie
schärferen Regeln für die innere Sicherheit bringt sie sich zurück in
den Ring.
Ob und wann es Spielräume für das Steuerkonzept gibt, ist für die
Kreuther Strategen eher zweitrangig. Denn die Christsozialen
vermeiden mit der Themensetzung zugleich die Personaldebatte um
Parteichef Horst Seehofer. Geliebt wird dieser trotz günstiger
Umfragewerte noch nicht. Superstar der Partei bleibt Karl-Theodor zu
Guttenberg. Ihm ist zuzutrauen, im richtigen Moment die CSU-Macht an
sich zu reißen, um als möglicher Kanzlerkandidat gerüstet zu sein.
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