(ots) - Die nächste Katastrophe wartet schon
Die Folgen des Dioxinskandals bereiten den Boden für die nächste
Katastrophe. Von den 4500 gesperrten niedersächsischen Höfen wird die
ganz große Mehrheit demnächst von den Behörden die Bescheinigung
bekommen, dass ihr Futter unbelastet ist.
Das bedeutet: Diese Betriebe bleiben unverschuldet auf teils
wochenlangem Verdienstausfall sitzen. Denn auf Schadenersatz können
nur Höfe hoffen, die dioxinvergiftetes Futter bezogen haben.
Weil Verbraucher trotz aller Warnungen seit Jahren konsequent auf
billige Lebensmittel setzen, haben die Bauern keine Chance, faire
Preise für ihre Produkte zu bekommen. Kaum ein Hof hat deshalb die
Möglichkeit, Rücklagen für Krisenzeiten wie diese zu bilden. Wenn
beispielsweise Supermärkte Milch unter dem Herstellerpreis verkaufen,
kann für Landwirte nichts übrig bleiben.
Viele der gesperrten, aber dennoch unbelasteten Betriebe sind
gezwungen, in den nächsten Monaten den Verdienstausfall wieder
wettzumachen und kräftig zu sparen. Sie werden zum Beispiel bei
besonders billigen Futtermittelherstellern einkaufen müssen. Bei
Firmen wie Harles und Jentzsch, wo offensichtlich aus Kostengründen
mit fragwürdigen Methoden billiges Tierfutter produziert wurde.
Der nächste Lebensmittel-Skandal ist nur eine Frage der Zeit. Der
Schuldige steht allerdings schon fest: der Verbraucher - und sein
Verlangen nach immer billigeren Lebensmitteln.
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