(ots) - Nur ein Feuerwerk
Linke-Fraktionschef Gregor Gysi hat wieder einmal ein rhetorisches
Feuerwerk gezündet. Aber das dürfte kaum reichen, um die Partei
wieder nach vorn zu bringen. Das ohnehin große Misstrauen gegen die
Linke ist nach den umstrittenen Kommunismus-Bemerkungen der
Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch noch mehr gewachsen, gerade im
Westen. Zumal sich der Eindruck verfestigt, dass Lötzsch lediglich
offen ausgesprochen hat, was viele Linke denken.
Die Parteichefin rudert zwar zurück, aber so recht glaubt ihr
niemand, dass sie nun doch keinen Kommunismus will - ein verbrannter
Begriff, mit dem viele zu Recht politische Verbrechen, Stacheldraht
und Enteignung verbinden.
Und so ist die von ideologischen Grabenkämpfen zermürbte Partei
vor allem mit sich selbst beschäftigt. Ihren Höhepunkt hatte sie
direkt nach Einführung von Hartz IV, aber diesen Zenit hat sie
ohnehin überschritten, auch weil die Zugpferde Gysi und Oskar
Lafontaine nicht mehr vorn stehen und der Nachfolger Klaus Ernst kaum
ernst genommen wird. So macht er sich lächerlich mit der Forderung,
die SPD müsse sich ändern, um für die Linke koalitionsfähig zu sein.
Doch auch Appelle an Sozialneid und überzogene Forderungen wie ein
Lohnanstieg von bis zu zehn Prozent genügen nicht, um zu punkten.
Bleibt die Frage, wie mögliche Koalitionspartner mit der
Dagegen-Partei umgehen. Auf Bundesebene geht die SPD auf Distanz.
Aber in den Ländern?
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