(ots) - Wankende Gestalten
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Nach
diesem Motto versuchen gewichtige EU-Staaten, das finanziell klamme
Portugal zum Gang unter den Rettungsschirm von Union und
Währungsfonds zu bewegen. Wollen die Portugiesen nicht dauerhaft im
Regen stehen, bleibt ihnen kaum etwas anderes übrig.
Denn die Finanzmärkte sind derartig misstrauisch und nervös
geworden, dass die Risikoaufschläge, die Portugal bei der Aufnahme
neuer Kredite zahlen muss, schmerzhaft hoch geworden sind. Das heißt:
Kleine Erfolge bei der Haushaltskonsolidierung werden gleich wieder
zunichtegemacht. So kommt das Land nicht aus der Krise.
Alle Beteuerungen, man werde es auch ohne Hilfe von außen
schaffen, könnten sich deshalb als Wunschdenken entpuppen. Zudem ist
noch in frischer Erinnerung, dass auch die Iren immer wieder
dementierten, auf Geld der EU angewiesen zu sein - und dann nahmen
sie es doch dankbar an.
Wenig glaubhaft klingt auch die Versicherung, niemand dränge
Portugal unter den Rettungsschirm. Denn längst geht es um mehr:
darum, ein Ãœbergreifen der Krise auf das mit Portugal eng verwobene
Spanien zu verhindern. Eine Sanierung des großen Nachbarlandes, das
zehn Prozent der Wirtschaftskraft der Eurozone ausmacht, würde einen
noch größeren Rettungsschirm erfordern und EU sowie Euro massiv
belasten - ein Schreckensszenario.
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