(ots) - Massentötungen von Schweinen, Hühnern und Puten,
die derzeit durch die Medien gehen, bezeichnet die internationale
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN als strafbar nach dem
Tierschutzgesetz. Laut §17 Tierschutzgesetz darf kein Wirbeltier in
Deutschland ohne vernünftigen Grund getötet werden. Dieser
"vernünftige Grund" ist schon bei Seuchen fraglich, bei nicht
ansteckenden Krankheiten und gar bei Nicht-Krankheiten gibt es aber
wirklich gar keine Ausrede mehr. Sonst müssten beispielsweise auch
alle Wildschweine, Igel, ja sogar Hunde, Katzen, etc. die mit Dioxin,
Blei, Cäsium, etc. belastet sind, getötet werden. VIER PFOTEN warnt
alle für solche Tötungen Verantwortlichen eindringlich davor, kündigt
Anzeigen an und prüft auch weitere rechtliche Schritte. Die Kosten
dürfen hier nicht als Ausrede verwendet werden, da diese ohnehin der
Verursacher zu tragen hat.
"Massenvernichtungsaktionen dieser Art sind immer mit extremem
Tierleid verbunden - noch schlimmer als ohnehin schon im Schlachthof,
da auf einzelne Tiere keine Rücksicht genommen wird", so Johanna
Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "Die Betriebe haben
außerdem meist nicht die Vorraussetzungen für eine gesetzeskonforme,
schonende Tötung der Tiere."
VIER PFOTEN schließt sich hier der Rechtsmeinung des Vorsitzenden
der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, Thomas Blaha, an, der
sich kürzlich gegen Massentötungen von Hühnern oder Schweinen
ausgesprochen hatte, die dioxinbelastetes Futter gefressen haben: "Es
gibt zwar Situationen, bei denen Tötungen zum Schutz des Gemeinwohls
notwendig sind, beispielsweise Seuchen. Das trifft für
Dioxinbelastungen wie im vorliegenden Fall aber nicht zu." (
http://www.presseportal.de/go2/kein-toetungsargument )
"Der Wahnsinn der Industrialisierung der Landwirtschaft übersteigt
Grenzen, die in keiner Weise mehr akzeptabel sind. Die
Verantwortlichen haben aus reiner Profitgier gehandelt und mit der
Gesundheit zahlreicher Verbraucher gespielt. Sie tragen die
Verantwortung für unendliches Tierleid und müssen hart zur
Rechenschaft gezogen werden", so Stadler. Darüber hinaus fordert VIER
PFOTEN eine 180-Grad-Wende in der Agrarpolitik. "Skandale wie diese
sind nur die Spitze des Eisbergs einer vollkommen industrialisierten
Landwirtschaft, bei der kein verlässlicher Tier- und
Verbraucherschutz mehr möglich ist. Schärfere Kontrollen und eine
gezielte Förderung kleiner und mittelgroßer, regional wirtschaftender
Freilandbetriebe mit geschlossenen Kreisläufen müssen vorangetrieben
werden", so Stadler abschließend.
Bis auf weiteres empfiehlt VIER PFOTEN, potentiell gefährliche
Nahrungsmittel wie Eier, Geflügel- und Schweinefleisch zu meiden.
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Daniela Giesen
Tel.: 040 - 399 249 44
Email: daniela.giesen(at)vier-pfoten.org