(ots) - "Der heftige Wintereinbruch im Dezember 2010 hat
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kommunen im Winterdienst
bisher großen Einsatz abverlangt", beschreibt Dr. Rüdiger Siechau,
Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), die
Situation nach den ersten fünf Winterwochen um den Jahreswechsel.
"Nahezu rund um die Uhr sind Mitarbeiter mit Streu- und
Räumfahrzeugen, sowie mit Schneeschaufeln und Besen unterwegs
gewesen, um verkehrswichtige Straßen und Bereiche zu räumen und zu
streuen", so Dr. Siechau. Die kommunalen Betriebe hatten sich nach
den Erfahrungen des letzten Winters mit einer Zwei-Säulen-Strategie
gut auf diesen Winter vorbereitet. Einerseits erhöhten sie frühzeitig
die eigene Einlagerung von Streusalz und abstumpfenden Mitteln, wie
Splitt und Granulat. Andererseits sollten verlässliche Lieferverträge
mit Streusalzherstellern den pünktlichen Nachschub garantieren. So
konnte die Winterdienstpflicht auf gefährlichen und verkehrswichtigen
Straßen fast überall eine geraume Zeit gemeistert werden. Der
öffentliche Personennahverkehr auf der Straße musste nur bei regional
extremen Winterbedingungen kurzzeitig eingeschränkt werden und der
Verkehr rollte mit angemessenem Tempo in den Städten.
Doch wie schon im vergangenen Winter wurde das Salz nach einer
längeren Frostperiode wieder knapp, insbesondere weil sicher gewähnte
Lieferverträge und -fristen in vielen Fällen nicht zuverlässig
eingehalten wurden. Branchenaussagen zufolge vergrößerten die
Hersteller und Lieferanten zwar ihre Sommerlager für Streusalz um
rund zehn Prozent, die Produktionsreserven wurden jedoch nicht
wesentlich erweitert. Zudem wurden zusätzlich benötigte Salzmengen
aus Ãœbersee falsch terminiert, so dass diese nicht rechtzeitig zur
Verfügung standen. Inzwischen können die Nachbestellungen von Bund,
Ländern und Kommunen nur noch zu einem Bruchteil abgedeckt werden.
"Wir können nichts ausrichten, wenn feste Liefer- und Terminzusagen
nicht eingehalten werden", äußert sich Siechau.
Verschärft wird der Salzmangel der Kommunen durch die bevorzugte
Belieferung von Autobahnmeistereien und Landesbetrieben für den
Straßenbetriebsdienst. Die Ministerien des Bundes und der Länder
hatten dies teilweise angeordnet, um einen sicheren Fernverkehr zu
gewährleisten. "Es ist daher völlig ungerechtfertigt, den Kommunen
schlechtes Streustoffmanagement vorzuwerfen. Denn trotz dieser
widrigen Umstände arbeiten diese unter Hochdruck und unter
Ausschöpfung aller personellen Kapazitäten daran, dass der
Winterdienst funktioniert", so Siechau.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten
wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der
Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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