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30 Jahre Menschen für Menschen: Bundesminister Dirk Niebel

besucht Äthiopien zum Start von zwei neuen Projektregionen

ID: 327355

(ots) -

- Minister informiert sich vor Ort über erfolgreichen integrierten
Entwicklungsansatz von Menschen für Menschen
- BMZ unterstützt neue Projektregion Borena mit 1,1 Millionen Euro

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Menschen für Menschen im
Jahr 2011 hat Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, heute mit Stiftungsvorstand Almaz
Böhm die Projektregion Babile der Hilfsorganisation im Osten
Äthiopiens besucht. Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und
Medien informierte er sich in der rund 560 Kilometer östlich von
Addis Abeba gelegenen Region über den Ansatz der "integrierten
ländlichen Entwicklungsprojekte". Der Besuch dieses Menschen für
Menschen-Projektgebiets ist Teil einer dreitägigen Reise in das
ostafrikanische Land und den Jemen, bei der Niebel morgen zusammen
mit Almaz Böhm in Addis Abeba auch den offiziellen Startschuss für
zwei neue Projektgebiete für 300.000 Menschen gibt. Almaz Böhm:
"Menschen für Menschen hat in den vergangenen 30 Jahren viel für
Äthiopien erreicht. Aber um die Lebensbedingungen der Menschen in den
entlegenen Regionen des Landes nachhaltig zu verbessern, liegt noch
viel Arbeit vor uns." Eines der neuen Projektgebiete, Borena, mit
etwa 180.000 Einwohnern, unterstützt das Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 1,1
Millionen Euro. Der Besuch von Dirk Niebel bildet den Auftakt
zahlreicher Spendenaktionen im Jahr des 30-jährigen
Stiftungs-Bestehens.

Bei seinem heutigen Besuch in Babile, einer von bislang elf
Regionen des Landes, in denen Menschen für Menschen "integrierte
ländliche Entwicklungsprojekte" durchführt, lernte Dirk Niebel den
ganzheitlichen Ansatz von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe hautnah
kennen. Hier, wie auch in allen anderen Gebieten, verknüpft die




Organisation Maßnahmen aus den Bereichen Bildung, Agrar-Ökologie,
Wasser, Gesundheit, Frauenförderung und Infrastruktur, setzt diese
gemeinsam mit der Bevölkerung um und trägt somit zu einer
nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung bei.
So informierte sich die Delegation in der Wayu School über die Arbeit
der Organisation im Bereich Bildung. Auch heute noch können 40
Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Äthiopien keine Schule
besuchen und 60 Prozent aller Erwachsenen weder lesen noch schreiben.
Bei einem Treffen mit Modell-Farmern sahen die Besucher, auf welche
Weise die Organisation zusammen mit den Bauern die oft existenzielle
Gefahr von Dürren und Bodenerosion bekämpft. Wie Karlheinz Böhms
Äthiopienhilfe das Leben unzähliger Frauen verändert, verdeutlichte
Almaz Böhm schließlich beim Besuch der "Fayaa Jiireniya Saving &
Credit Association". Die Kooperative vergibt, unterstützt durch
Menschen für Menschen, sogenannte Mikrokredite an Frauen, die sich
beispielsweise als Einzelhändler selbstständig machen und somit aus
eigener Kraft der Armut entfliehen können.

Insgesamt hat die Organisation seit der Gründung im Jahr 1981
beispielsweise 254 Schulen gebaut, 1.504 Wasserstellen errichtet,
44.168 Augenoperationen durchgeführt, an 16.272 Frauen Kredite
vergeben - und damit 4 Millionen Äthiopiern ein besseres Leben
ermöglicht.

BMZ fördert Borena mit 1,1 Millionen Euro

In zwei neuen Projektregionen, Borena und Ginde Beret, soll das
erfolgreiche Prinzip der "integrierten ländlichen
Entwicklungsprojekte" fortgesetzt werden. Dabei wird Menschen für
Menschen im 980 Quadratkilometer großen nordäthiopischen Gebiet
Borena durch das BMZ unterstützt. 1,1 Millionen Euro stellt das BMZ,
das 2011 sein 50-jähriges Bestehen begeht, bereit und fördert somit
den ganzheitlichen Projektansatz von Menschen für Menschen.
Bundesminister Dirk Niebel: "Ich freue mich sehr, dass wir in
Äthiopien ein Doppeljubiläum feiern können. 30 Jahre
Karlheinz-Böhm-Stiftung Menschen für Menschen treffen zusammen mit 50
Jahren Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung. Deshalb wollen wir in diesem Jahr besonders intensiv
kooperieren und eine Art Leuchtturm setzen, mit der Aussage, dass in
der Entwicklungszusammenarbeit viel erreicht werden kann, wenn man
privates Kapital mit Steuermitteln sinnvoll zusammenbringt." Der
Region Borena fehlt es am Nötigsten: Sie hat mit Dürren, schwindenden
Ressourcen, fehlenden Schulen, mangelnder Trinkwasserversorgung und
medizinischer Einrichtungen zu kämpfen. Bis Ende 2013 sollen hier
10.000 Haushalte an die Nahrungsmittelversorgung angeschlossen werden
und sauberes Trinkwasser erhalten. Außerdem werden für 80.000
Menschen medizinische Versorgung, vier neu gebaute und sieben
renovierte Schulen bereitgestellt. "An dem Projekt in Borena hat mich
überzeugt, dass hier verschiedene Bereiche wie Agro-Ökologie,
Weiterbildung für Frauen, Bildung ganz allgemein, aber auch
Wasserversorgung abgedeckt werden und dass eine komplette Region mit
180.000 Men-schen in die regionalen Strukturen so eingebunden wird,
dass Nachhaltigkeit gewährleistet ist. Die Verantwortlichen vor Ort
werden nach Abschluss des Projektes in der Lage sein, die Arbeit
selbstständig fortzuführen", so Niebel. Im Rahmen eines Empfangs zum
30-jährigen Bestehen von Menschen für Menschen erfolgt morgen in
Addis Abeba in Anwesenheit des äthiopischen Bundespräsidenten Girma
Woldegiorgis der offizielle Start der beiden neuen Projektgebiete mit
Minister Dirk Niebel und Almaz Böhm. Bei der Veranstaltung wird auch
der symbolische Grundstein für Borena enthüllt.

30 Jahre Menschen für Menschen

Die Reise von Minister Dirk Niebel in die Projektgebiete ist der
Start in das Jahr des 30-jährigen Bestehens von Menschen für
Menschen. Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz
Böhm mit seiner legendären Wette in der Sendung "Wetten, dass..?" die
Grundlage. Im Anschluss an seine erste Reise nach Äthiopien gründete
Böhm am 13. November 1981 die Hilfsorganisation, deren Leitung er
2008 seiner Ehefrau Almaz Böhm übertrug. Mit zahlreichen Aktionen und
Veranstaltungen wird Menschen für Menschen im Jahr 2011 auf die auch
heute noch teils verheerenden Lebensbedingungen in Äthiopien
aufmerksam machen und die Menschen zum Spenden bewegen.

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