(ots) - Im neuen Jahr können Energieanbieter bei der
Versorgung von Haushalten vielerorts von sinkenden
Durchleitungsgebühren der lokalen Netzbetreiber profitieren. Über 800
Verteilnetzbetreiber aus dem Strom- und Gassektor haben zum Januar
ihre Transportentgelte gesenkt, wie eine Analyse der ene't GmbH
ergeben hat. Die Leitungskosten sind eine entscheidende Stellgröße im
liberalisierten Energiemarkt: Sind sie zu hoch angesetzt, mindern sie
die Attraktivität von Angeboten alternativer Energielieferanten, die
diese Kosten in ihre Produkte einpreisen müssen.
Die aus diesem Grunde staatlich gedeckelten Netzentgelte werden
von Seiten der Leitungseigentümer üblicherweise zu Jahresbeginn neu
bekannt gegeben. Bislang haben drei von vier Netzbetreibern neue
Preise für die Netznutzung veröffentlicht. Insgesamt zeigt sich die
Kostenentwicklung aber uneinheitlich, da etwa 400 Unternehmen ihre
Netzentgelte auch erhöht haben.
Die Preisanpassungen bewegen sich vielfach in einem moderaten
Bereich unterhalb von drei Prozent, in Einzelfällen verändert sich
der finanzielle Aufwand für den Strom- oder Gastransport zum
Verbraucher aber auch um bis zu 80%. Die bundesweiten
Durchschnittspreise bleiben 2011 im Vergleich zum Vorjahr relativ
konstant. Nach wie vor auffällig sind die großen Preisunterschiede
zwischen den Netzen: Für die Durchleitung von 4.000 kWh Strom zu
einem Musterhaushalt können in Abhängigkeit von dessen Standort
Kosten zwischen 132 EUR und 378 EUR (netto) im Jahr zu Buche
schlagen.
Noch uneinheitlicher zeigt sich die Situation im Gassektor: Die im
Rahmen der Versorgung eines Heizgaskunden mit 20.000 kWh
Jahresverbrauch anfallenden Netzgebühren schwanken hier zwischen 123
EUR und 630 EUR (netto). Diese massive Spreizung erfordert auf Seiten
der meisten Energielieferanten eine regional stark ausdifferenzierte
Angebotskalkulation und führt in Deutschland mittelbar auch zu einem
relativ hohen Energiepreisgefälle. Die gemeinsam von ene't und dem
Essener Energieverlag energate herausgegebene Fachpublikation
"VERTRIEBSFOKUS ENERGIE" widmet den Kostenanpassungen bei den
Netznutzungsentgelten in der Anfang Februar erscheinenden Ausgabe
einen Schwerpunkt.
Die ene't-Datenbanken zur Netznutzung umfassen aktuell bereits
alle neu veröffentlichten Durchleitungstarife. Die Datenbank
"Netznutzung Strom" enthält nun zusätzlich die über 2.300 neuen
Objektnetzentgelte der Deutschen Bahn. Diese wurde kürzlich dazu
verpflichtet, auch in ihren Stromnetzen Letztverbrauchern den Wechsel
des Energielieferanten zu ermöglichen. Konkret bedeutet dies, dass in
Bahnhöfen befindliche Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe
nun ebenfalls die Möglichkeit erhalten haben, einen günstigeren
Stromanbieter zu beauftragen.
Die ene't GmbH mit Sitz in Hückelhoven ist seit dem Jahr 2002 als
ein führender und unabhängiger Datenbank-Dienstleister für die
Energiewirtschaft aktiv. Ihre Produkte stellen hochaktuelle
Informationen zu Netzentgelten und Endkundentarifen bereit und sind
bereits bei über 300 Stadtwerken, Regionalversorgern und
Energiekonzernen sowie Tarifrechnern im Einsatz.
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