PresseKat - Zu fett – selbst schuld! Oder doch nicht? Teil 3

Zu fett – selbst schuld! Oder doch nicht? Teil 3

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Kann es denn also Gründe dafür geben, dass Übergewicht unverschuldet kommt – ähnlich einer Grippe?Kann Übergewicht ansteckend sein?

(firmenpresse) - Es mehren sich Erkenntnisse, die eine Infektion mit Viren bei übergewichtigen Menschen nachweisen. Gemeint sind Adenoviren.
So wurde ein Vertreter dieser Virengruppe (Ad-36) bei Fettleibigen - und gerade auch fettleibigen Kindern - schon häufig nachgewiesen. Ob nun eine Infektion mit diesem oder einem anderen Virus ursächlich für die Fettleibigkeit ist, oder erst mit der Fettleibigkeit eine Bereitschaft zur „Besiedelung“ dieser Viren entsteht, ist aktuell nicht vollends gesichert. Im Tierversuch legten jedoch Hühner oder auch Mäuse nach einer Infektion mit dem Virus etwa 70% mehr Speck an, so dass eine ursächliche Beteiligung an der Entstehung von Übergewicht naheliegt. Auch sind Kinder mit Nachweis einer abgelaufenen Infektion grundsätzlich dicker, als dicke Kinder ohne einen solchen Nachweis.
Nicht das erste Mal in der Medizingeschichte könnte so eine Krankheit (zum Teil) durch eine Infektion erklärt werden, die z.B. einem unstetem Lebensstil oder der Psyche angelastet wurde. Als Beispiel sei hier z.B. das Magengeschwür genannt, bei dem mittlerweile bekannt ist, dass ein Helicobacter genannter Keim wesentlicher Mitverursacher ist.
Am Menschen ist eine kausale Kette aber noch nicht gänzlich belegt, für das Virus Ad-36 steht eine vorwiegende Beteiligung bei einer bestimmten Form der Fettverteilungsstörung im Vordergrund. Eine Behandlung oder Impfung gegen solche vermeintliche (zumindest) Mitverursacher von Übergewicht steht demnach in einiger Zeit zwar ggf. in Aussicht, aktuell existieren aber keine Therapiemöglichkeiten.

Dickmacher aus dem Darm ? Gibt es gute und schlechte Verwerter?
Im Darm leben mehr Bakterien, als der Mensch Zellen hat. Etwa 40.000 unterschiedliche Spezies existieren und werden unter dem Begriff Darmflora zusammen gefaßt.
Neuere Untersuchungen zeigen, dass es zu einer engen Wechselwirkung zwischen Zellen der Darmschleimhaut und der Darmflora kommt. So erzeugen sogenannte Paneth‘sche Körnerzellen körpereigene Proteine (Defensine), die ähnlich wie Antibiotika die Darmflora beeinflussen können. Auch Bakterien können Botenstoffe absondern, die die Darmzellen ihnen gegenüber wohlgesonnen machen sollen.




Die in der Darmschleimhaut ablaufenden Prozesse sind sehr komplex und die individuelle Flora ist sehr unterschiedlich. So existiert schon lange die Vermutung, dass manche Bakterien Ballaststoffe, die durch ihre Unverdaubarkeit eigentlich keinen Beitrag zur Energiezufuhr leisten, zersetzen können. Es ist mittlerweile belegt, dass gewisse Bakterienstämme Ballaststoffe zu Fettsäuren abbauen können, die in der Folge resorbiert werden und damit zusätzliche Kalorien liefern können. Durch diese Theorie könnten sich beispielsweise gute und schlechte Verwerter erklären, ein therapeutisch effektiver Ansatz fehlt bislang allerdings auch hier.
Die Natur meinte es schließlich mit den guten Futterverwerter gut – aus wenig Nahrung möglichst viel Energie ziehen – eine Grundvoraussetzung des Überlebens in Mangelzeiten. In Zeiten des Überflusses, wie sie derzeit in Europa besteht, begünstigt dies jedoch die Ansammlung der ungeliebten Fettpolster… das Erbe der Menschheitsgeschichte lastet also schwer auf den Knochen so mancher.

Die oben genannten Faktoren tragen in der täglichen Energiedifferenz mitunter nur wenige Kalorien bei. Sind diese aber ein stetiger und vom Körper nicht direkt kompensierbarer Effekt, können über das Jahr gesehen schnell 2-5 Kilo Fett (bei 50 bzw. 100 Kalorien zus. pro Tag) zusätzlich entstehen.

Lesen Sie mehr hierzu in unserem abschliessenden Beitrag, welche Konsequenzen denn nun beim jetzigen Stand des Wissens gezogen werden können.

Quellen: beim Verfasser

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Datum: 13.01.2011 - 17:10 Uhr
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Gesundheitswesen - Medizin


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Freigabedatum: 13.01.2011

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