(ots) - Die deutschen Baustoff-Fachhändler haben trotz der
extrem ungünstigen Witterungsverhältnisse Anfang 2010 und des frühen
Wintereinbruchs am Jahresende ein Umsatzplus von 2,9 Prozent erzielt.
Wie die Blitzumfrage unter den 883 Mitgliedsfirmen des
Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel e. V. (BDB), Berlin,
zeigt, entwickelte sich das Geschäft regional sehr unterschiedlich.
Fest eingeplante Projekte wurden durch den frühen Wintereinbruch auf
2011 verschoben. Für das 1. Halbjahr 2011 erwarten 43,4 Prozent der
Baustoff-Fachhändler schwach steigende Umsätze, knapp 40 Prozent
unveränderte Umsätze. Acht von zehn Mitgliedsfirmen schätzen die
weitere Entwicklung ihres Unternehmens als zufriedenstellend oder gut
ein.
"Wir Baustoff-Fachhändler trauen uns schon gar nicht mehr aus dem
Fenster zu schauen. Kälte, Schnee und Regen haben unser Geschäft 2010
extrem beeinträchtigt und das geht dieses Jahr gerade so weiter",
erläutert BDB-Präsident Stefan Thurn das Ergebnis. "Nach dem langen
Winter waren alle Bauprojekte hart umkämpft, was wir leider auch in
unseren Margen spüren mussten. Kostensteigerungen in den
Baustoffpreisen oder bei den Energiekosten konnten wir nur bedingt
weitergeben."
Lichtblick im Wohnungsbau
Positive Impulse für die Branche sieht Thurn in der Entwicklung
des Wohnungsbaus, dem Haupttätigkeitsfeld der Baustoff-Fachhändler.
"Der Anstieg der Baugenehmigungen um sieben Prozent in den ersten
zehn Monaten 2010 ist zwar erfreulich, wird aber aufgrund des sehr
niedrigen Niveaus die Probleme bei der Wohnraumversorgung nicht
lösen", mahnt Thurn. Hier sei die Bundesregierung dringend gefordert.
Sie müsse geeignete Rahmenbedingungen für Bauherren und Investoren
schaffen, um die Bevölkerung mit bezahlbarem, energieeffizientem und
altersgerechtem Wohnraum zu versorgen. Skeptisch beurteilt Thurn die
Kürzungen bei den Förderprogrammen für die Gebäudesanierung. "Wenn
der Staat durch jeden Euro, den er für die Förderung ausgibt,
nachgewiesenermaßen ein deutliches Mehr an Steuereinnahmen erzielen
kann, dann verstehe ich die Kürzungen nicht", kritisiert Thurn. "Das
würde jeder Unternehmer anders machen." Im Modernisierungsmarkt sieht
Thurn weiteres Wachstumspotential für seine Branche. "Viele unserer
Mitgliedsfirmen bieten heute komplette Photovoltaiksysteme mit
fachmännischer Beratung für Profi- und Privatkunden an. Unser Fokus
liegt klar auf der energetischen Gebäudemodernisierung und auf dem
Thema erneuerbare Energien", erklärt Thurn. Bereits an über 1.500
Standorten beraten ausgebildete "Energie-Fachberater im
Baustoff-Fachhandel" modernisierungsinteressierte Hausbesitzer.
Kampf um geeigneten Nachwuchs
Mit etwas Sorge blicken die Mitgliedsfirmen auf die noch vielen
offenen Lehrstellen. Während die Zahl der Beschäftigten nahezu
konstant blieb (-0,5 Prozent), nahm die Zahl der Auszubildenden um
knapp zwei Prozent ab. "Wir Baustoff-Fachhändler leben von top
ausgebildeten Fachkräften. Das ist unser Unterscheidungsmerkmal zu
anderen Betriebsformen", analysiert BDB-Hauptgeschäftsführer Michael
Hölker. "Wir bieten pfiffigen Schulabgängern überaus interessante
Berufsalternativen, von Logistik über Büro/EDV bis hin zu Verkauf und
hochspezialisierter Beratung. Das werden wir jungen Leuten in Zukunft
noch besser kommunizieren."
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