PresseKat - NABU: Erneut Wolf in der Lausitzüberfahren / Verlust trifft Rudel schwer - Wolfsfamilie ohne Vater

NABU: Erneut Wolf in der Lausitzüberfahren /

Verlust trifft Rudel schwer - Wolfsfamilie ohne Vater

ID: 329951

(ots) - Am Sonntagabend wurde ein Wolfsrüde
in der Nähe von Senftenberg in der Oberlausitz bei einem
Verkehrsunfall getötet. Es handelt sich um den Vater des sogenannten
Milkeler Rudels, "Rolf" genannt. Damit ist das Rudel faktisch
aufgelöst. Menschen kamen bei dem Unfall nicht zu schaden.

Besonders schwer wiegt, dass erneut ein Elterntier zu Tode
gekommen ist. Wölfe leben im monogamen Familienverband. Sollte kein
neues Männchen die Vaterrolle übernehmen, wird dieses Rudel
zerfallen. Eine ähnliche Situation besteht derzeit im ehemaligen
Welzower Rudel, nachdem im vergangenen November auch hier der Vater
überfahren wurde. In beiden Rudeln besteht akuter Bedarf an
wölfischen Junggesellen. Für das Weibchen des Milkeler Rudels kann
die Suche nach einem neuen Männchen knapp werden. In wenigen Wochen,
vielleicht schon Tagen, beginnt die Paarungszeit, in der sie
eigentlich mit "Rolf" neue Welpen gezeugt hätte. Es ist sehr
fraglich, ob sich so rasch ein neues Männchen für das Rudel einfinden
kann.

Seit der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland wurden in sechs
Jahren zwölf Tiere durch Verkehrsunfälle getötet. Damit ist in diesem
Winter die Anzahl der deutschen Wolfsrudel von sieben auf fünf
gefallen. Auch wenn eine Chance besteht, dass die Lücken durch noch
ungebundene Männchen ersetzt werden, gibt es dafür keine Garantie.
"Dieser hohe Blutzoll zeigt deutlich, wie weit der vom Aussterben
bedrohte Wolf von einem gesicherten Bestand entfernt ist", sagte
NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.

Die Rückkehr des einst ausgerotteten Wolfes nach Deutschland
gehört zu einer der großen Erfolgsgeschichten im Naturschutz. Die
immer noch fünf Rudel belegen, dass Wölfe nicht zwingend an ein Leben
in der Wildnis gebunden sind, sondern auch die vom Menschen modern
genutzte Kulturlandschaft Mitteleuropas ein geeigneter Lebensraum




ist. "Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wurde nun schmerzlich
bewusst, dass Wölfe auch einen hohen Preis für das Leben in der
Kulturlandschaft zahlen müssen. Ihre gut ausgeprägten Sinne schützen
sie nicht vollständig vor den Gefahren des Straßenverkehrs. Der
fordert unter Wölfen wie unter allen Wildtieren seine Opfer", so
Bathen.

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
Für Rückfragen: Markus Bathen, NABU-Projekt "Willkommen Wolf!", Tel.:
0172-6453537.

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse(at)NABU.de


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Datum: 17.01.2011 - 16:57 Uhr
Sprache: Deutsch
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Berlin / Senftenberg



Kategorie:

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