(ots) - Wichtige Weichenstellung
Mal ist es zu heiß, und Fahrgäste müssen in den Waggons schwitzen
wie in der Sauna, mal ist es zu kalt, und Züge haben reihenweise
Verspätung oder fallen gar aus: Die Deutsche Bahn hat in der jüngsten
Zeit immer wieder negative Schlagzeilen produziert. Jetzt gibt es
endlich einmal positive Nachrichten. Mit der Einigung auf einen
einheitlichen Branchentarifvertrag für den Nahverkehr schreiben die
DB Regio und sechs große Privatbahnen Tarifgeschichte. Denn sie
errichten gemeinsam einen Schutzwall gegen Lohndumping und
Wettbewerbsverzerrung. Vorbei die Zeiten, in denen Konkurrenz
maßgeblich darin bestand, die Mitbewerber durch niedrigere
Personalkosten auszustechen. Jetzt steht stattdessen die Leistung im
Vordergrund. Das ist fair und sorgt für eine bessere Vergleichbarkeit
der Angebote.
Die Privatbahnen müssen zwar in den sauren Apfel beißen und vielen
Beschäftigten nach und nach höhere Tarife zahlen. Doch zugleich
dürfen sie sich darüber freuen, dass sie erstmals als eigenständige
Branche anerkannt worden sind. Dies ist ein wichtiger Schritt, um
sich in einem Markt zu etablieren, der immer noch zu 80 Prozent von
der Deutschen Bahn beherrscht wird. Die DB muss im Ãœbrigen noch viele
weitere Weichen stellen. Das Winterchaos wird die Gemüter noch lange
erregen, zumal es aus technischen und finanziellen Gründen keine
Möglichkeit gibt, für schnelle Abhilfe zu sorgen.
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