(ots) - Der im Energiekonzept der Bundesregierung
aufgezeigte Umbau der Energiewirtschaft mit der Entwicklung zu den
Smart Grids wird ohne starke Stadtwerke sowie einen hohen Aus- und
Umbaubedarf in den Verteilnetzen nicht gelingen. Zu diesem Ergebnis
kommt das aktuelle Positionspapier "Stadtwerke in den Smart Grids der
Zukunft" des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). "Der
Investitionsbedarf in die Verteilnetze beträgt bereits jetzt 25
Milliarden Euro bis 2030 und darin sind die Kosten für eine
Weiterentwicklung zu den intelligenten Netzen noch nicht einmal
enthalten", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. "Damit die
Einspeisung dezentraler Energien auch in der Zukunft gewährleistet
werden kann, brauchen wir eine Unterstützung durch die Politik und
einen Paradigmenwechsel im Regulierungsregime."
Im Positionspapier des VKU wird deutlich, dass die Stadtwerke am
Beginn einer neuen Ära stehen, die geprägt sein wird von dezentralen
Strukturen, bidirektionaler Kommunikation und Steuerung von
Erzeugung, Verbrauch und Speicherung von Energie sowie dem
Zusammenwachsen von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
und Energieinfrastruktur zu "intelligenten Systemen" - den so
genannten "Smart Grids".
Derzeit wird die Diskussion um Smart Grids durch die großen
Ãœbertragungstrassen, die beispielsweise zur Einbindung von
Offshore-Windparks notwendig sind, geprägt. Davon unabhängig liegt
die eigentliche Herausforderung auf der Verteilnetzebene. Es muss
zukünftig gelingen, die dynamisch wachsende, dezentrale
Energieerzeugung mit ihren häufig fluktuierenden Einspeisungen mit
lokalen Verbrauchern und dezentralen Energiespeichern durch moderne
IKT-Technik intelligent zu vernetzen.
Dies setzt leistungsfähige Partner mit einem starken regionalen
Bezug, wie die Stadtwerke und Verteilnetzbetreiber voraus. Kommunale
Energieunternehmen verfügen über die notwendige Kompetenz, um
komplexe lokale Erzeugungs- und Verbrauchsverhältnisse in steuer- und
regeltechnisch beherrschbaren "Microgrids" auf lokaler und regionaler
Ebene zu bündeln. Mit dem VKU-Positionspapier wird die Rolle der
Verteilnetzbetreiber als Dienstleister für die verschiedenen
Wertschöpfungsstufen in den intelligenten Energiesystemen der Zukunft
vermittelt und gezeigt, welche Handlungsoptionen sich daraus
ableiten.
Darüber hinaus wird deutlich, dass eine Überprüfung des
ordnungspolitischen Rahmen geboten ist, damit die erforderlichen
Investitionen der Verteilnetzbetreiber zeitgerecht ausgelöst und als
Kostenpositionen in der Anreizregulierung zeitnah anerkannt werden.
"Einen Investitionsstau in den Verteilnetzen kann sich der Industrie-
und Dienstleistungsstandort Deutschland nicht leisten", so Reck.
Redaktioneller Hinweis:
Das VKU-Positionspapier "Smart Grids" finden Sie zum Download
unter http://www.presseportal.de/go2/Smart_Grids_der_Zukunft .
Am 14. April 2011 findet eine VKU-Fachkonferenz unter anderem zu
dieser Thematik in Berlin statt. Journalisten können sich gern in der
VKU-Pressestelle hierzu anmelden. Details zur Veranstaltung stehen
hier: http://www.vku.de/veranstaltungen/tag/2011/04/14.html .
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten
wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der
Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
Pressekontakt:
Carsten Wagner
Pressesprecher
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