(ots) - Wirtschaft menschlicher machen
Ein Gipfeltreffen ist es tatsächlich, das da zum 41. Mal in der
Schweiz eröffnet wurde. 1400 Topmanager und mehr als 30 Staats- und
Regierungschefs haben sich in Davos angekündigt, doch Ergebnisse darf
man nicht erwarten. Aber vielleicht hoffen, dass ihr
Meinungsaustausch die globalisierte Wirtschaft auf lange Sicht
menschlicher macht.
Deshalb ist es erfreulich, dass auch die Banker wieder in
gewohnter Stärke nach Davos kommen, die nach ihrem
Finanzkrisen-Debakel zuletzt durch Abwesenheit geglänzt hatten. Man
muss ihnen ins Gewissen reden, denn sechs Milliarden Euro Boni, die
den Londoner Stars der Branche für 2010 gezahlt werden, machen
deutlich: Moral ist und bleibt für den Finanzmarkt ein Fremdwort.
Deshalb muss auch dessen Regulierung voranschreiten, allen
Enttäuschungen der Politiker zum Trotz. Der ungezügelte Finanzmarkt
mit seinen Übertreibungen ist das Hauptrisiko für den Aufschwung, der
deutsche Wirtschaftslenker in Euphorie versetzt.
Der chinesische Gütermarkt bietet Unternehmen hierzulande
glänzende Chancen, wie etwa dem Autobauer VW, der dort voriges Jahr
zwei Drittel der Produktion des Luxusmodells Phaeton verkauft hat.
Aber Staatskapitalismus Pekinger oder Moskauer Art verschärft,
angeheizt durch Spekulation an westlichen Börsen, den Kampf um
Ressourcen und die Kluft zwischen Arm und Reich.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207