(ots) - Finanzkrise und kein Ende
Das tut gut. Die US-Untersuchungskommission zur Finanzkrise redet
nicht um den heißen Brei herum, sondern bringt die Sache auf den
Punkt: Die Krise war kein Naturereignis, kein Tsunami, sondern von
Menschen gemacht. Hier sind nicht höhere Gewalten am Werk gewesen,
sondern Manager, Finanzjongleure und Politiker, die man beim Namen
nennen kann. Das festzuhalten ist wichtig.
Denn es bedeutet: Man kann etwas gegen eine Wiederholung der Krise
tun. Wie unverändert nötig dies bleibt, zeigen die neuen Warnungen,
die auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu hören sind. Die nächste
Krise zeichnet sich demnach schon ab. Tatsächlich gibt es eine Fülle
von Risiken: Hoch verschuldete Staaten, unter Inflationsdruck
geratene Währungen und Spekulationsblasen gehören ebenso dazu wie
ungelöste Probleme bei der Regulierung der Finanzmärkte, die sich
teilweise immer noch wirkungsvoller Kontrolle entziehen, siehe die
Hedgefonds.
Beängstigend auch, dass es in den USA, aber nicht nur dort,
weiterhin eine Reihe von Banken gibt, die zu groß sind, als dass man
sie in einer Krise fallen lassen könnte. Folglich bleibt alles beim
Alten: Der Staat muss im Falle der Fälle helfen; Gewinne werden
privatisiert, Verluste dagegen der Allgemeinheit aufgebürdet - gute
Aussichten für Zocker und alle, die es werden wollen. Fazit: Die
bisherigen Konsequenzen aus der Finanzkrise reichen bei Weitem nicht
aus. Das Verbot hochriskanter Geschäftsmodelle,
Finanztransaktionssteuern und Bankenabgaben müssen weiter auf der
Tagesordnung bleiben.
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