(ots) - Für kommende Generationen
Hoch motiviert will Roland Jahn seine neue Aufgabe als Chef der
Stasi-Unterlagenbehörde angehen. Diese Motivation braucht er auch,
muss der Journalist doch damit fehlende Verwaltungserfahrung
ausgleichen. Die ist jedoch eigentlich für ein Archiv dieses Ausmaßes
mit rund 1800 Mitarbeitern unerlässlich.
Auf Jahn warten tonnenweise Papierakten des ehemaligen
DDR-Spitzelapparates. Seine Vorgängerin Marianne Birthler hatte zwar
das Ziel, dass bis zum Ende ihrer Amtszeit alle Akten erschlossen
sein sollten. Doch auch nach insgesamt rund 20 Jahren Archivarbeit
ist das noch nicht erreicht. Nicht nur deswegen steht die Behörde
regelmäßig zu Recht in der Kritik.
Jetzt liegt es an Jahn als voraussichtlich letztem Beauftragten,
die Arbeit der Behörde zu einem befriedigenden Abschluss zu führen.
Rund 2,75 Millionen Anträge auf persönliche Akteneinsicht seit 1991
zeigen, wie wichtig die Behörde für viele Bürger ist.
Mit seinem Hintergrund muss der ehemalige Bürgerrechtler es
schaffen, das Archiv für die Zukunft zu rüsten. Die sorgfältige
Aufarbeitung der SED-Diktatur ist unerlässlich. Gerade für kommende
Generationen darf dieses Kapitel der deutschen Geschichte nicht in
ungeordneten Aktenbergen verstauben.
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