(ots) - Mehr Kriegsschiffe nötig
Die Kritik des Verbands der deutschen Reeder am Anti-Piraten-Kampf
der Bundesregierung ist nicht unberechtigt. Weder Deutschland noch
die Vereinten Nationen oder NATO haben bislang eine Strategie, um die
wachsende Bedrohung für den freien Welthandel vor der Küste Somalias
erfolgreich einzudämmen.
Teilweise tritt hier ein Dilettantismus zutage, über den man
lachen könnte, wenn es nicht so bitter wäre. So musste die UNO
einräumen, dass neun von zehn gefassten Piraten wieder freigelassen
werden, weil es keine Gerichte für die Somalis gibt. So macht sich
die internationale Staatengemeinschaft in den Augen der Freibeuter
lächerlich. Es bleibt ein Versagen aller Akteure, dass es noch immer
keinen internationalen Strafgerichtshof für Piraten gibt, die morden,
foltern und erpressen.
Die Soldaten der ohnehin viel zu kleinen internationalen
Schutzflotte müssen sich veralbert vorkommen, wenn sie die
Schwerstkriminellen wieder ziehen lassen müssen, die von Jahr zu Jahr
besser ausgerüstet sind und trickreicher werden.
Mehr Kriegsschiffe, harte Strafen, stärkere Anstrengungen zur
Stabilisierung des Bürgerkriegslandes Somalia und verbesserte
Schutzmaßnahmen auf Handelsschiffen zählen zu den dringend
notwendigen Maßnahmen. Die Forderung der Reeder nach deutschen
Polizisten oder Soldaten an Bord ihrer Schiffe ist dagegen weder
umsetzbar noch finanzierbar.
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