(ots) - Zur aktuellen Diskussion um gesetzliche
Frauenquoten in Deutschland erklärt der Präsident des Bundesverbandes
der Personalmanager e.V. (BPM), Joachim Sauer:
"Die Personalmanager in Deutschland begrüßen, dass sich mit
Bundesarbeitsministerin von der Leyen und Bundesfamilienministerin
Schröder nunmehr zwei Mitglieder der Bundesregierung mit dem BPM
dafür einsetzen, dass sich der Anteil von Frauen im Management
deutlich erhöht. Der Verband hatte sich bereits im September 2010 auf
seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung für Quotenregelungen
für Frauen im Management ausgesprochen und dieses von der Politik
eingefordert.
Bei der kommenden Diskussion, ob und wie eine solche Quote per
Gesetz festgelegt werden kann, muss aber dringend Realismus die
weitere Debatte bestimmen. Undifferenzierte Zahlenspiele gehen an der
Realität vorbei. Während in einigen Branchen und Betrieben das Ziel
von 30 Prozent Frauen in Führungspositionen durchaus in
überschaubarer Zeit erreichbar erscheint, sind in anderen Bereichen
vielleicht schon ein Bruchteil davon eine Zielgröße, die selbst in
vielen Jahren nur mit größter Anstrengung realisiert werden kann.
Der BPM unterstützt daher nur flexible Ansätze, die auf
Selbstregulierung und differenzierte Lösungen setzen. Der Verband
erarbeitet dazu bereits Vorschläge, wie jeweils zutreffend Quoten
berechnet und konkret in der betrieblichen Praxis umgesetzt werden
können. Klar ist aber jetzt schon: Das Ziel einer signifikanten
Steigerung der Anzahl von Frauen in Führungspositionen wird sich
dabei in vielen Branchen nur realisieren lassen, wenn dort insgesamt
der Anteil von Frauen unter den Beschäftigten wächst. Die
differenzierte Bestimmungen von Zielgrößen für (Selbst-)
Verpflichtungen über Frauen in Führungspositionen (zum Beispiel in
der Differenzierung nach Branchen, Regionen, Unternehmen etc.) und
Methoden zur Messung ihres Erfolgs reicht daher nicht. Dringend sind
vor allem handhabbarere Konzepte zur Förderung des Anteils von Frauen
in Unternehmen, in denen ihr Anteil bislang unterdurchschnittlich
ist. Dieses muss Teil der politischen Diskussion um die Quote
werden."
Ãœber den BPM
Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) ist die
berufsständische Vereinigung für Personalmanager aus Unternehmen,
Organisationen und Verbänden. Der Verband mit Sitz in Berlin vertritt
die Interessen seiner über 2.000 Mitglieder auf regionaler und
Bundesebene gegenüber der Politik und der Wirtschaft. Er bezieht in
der öffentlichen Diskussion Stellung zu Themen, die den Berufsstand
betreffen. Ferner gewährleistet der BPM umfangreichen und
nachhaltigen Austausch unter seinen Mitgliedern sowie auf
europäischer und internationaler Ebene. Mitglied werden können
ausschließlich hauptberuflich tätige Personalverantwortliche bzw.
Mitarbeiter der Personalabteilungen. Die Mitgliedschaft im BPM ist
personengebunden.
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