München, 1. Februar 2011 - Nach einem Besorgnis erregenden Anstieg der Datenschutzfälle zum Jahresende 2009 hat sich die Lage mittlerweile ein wenig beruhigt: Das Projekt Datenschutz verzeichnete 2010 insgesamt 62 Vorfälle und damit 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahresmittel sind pro Monat fünf Datenpannen oder Fälle von Datenmissbrauch festzustellen.
(firmenpresse) - Das Projekt Datenschutz (http://www.projekt-datenschutz.de), das von PR-COM in München initiiert wurde, protokolliert seit Anfang 2008 bekannt gewordene Datenpannen, Lecks, Missbrauchsfälle oder Eingriffe in die informationelle Selbstbestimmung. Gegenüber dem Vorjahr, als besonders zum Jahresende ein massiver Anstieg der Vorfälle zu beobachten war, hat sich die Lage etwas beruhigt: Mit 62 Vorfällen waren im gesamten Jahr 2010 um etwa ein Viertel weniger Missbrauchsfälle zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2010 hatte es gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres noch einen deutlichen Anstieg gegeben. Damit hat sich die Zahl der Vorfälle auf etwa fünf pro Monat eingependelt.
Trotz eines insgesamt positiven Trends werden also weiterhin in großem Umfang sensible beziehungsweise private Daten von Bürgern oder Kunden ohne die erforderliche Sorgfalt behandelt: persönliche Daten tauchen frei zugänglich im Internet auf, Festplatten werden mitsamt vertraulichen Daten weiterverkauft und immer wieder werden Daten ohne Rechtsgrundlage gespeichert.
Zu den besonders bemerkenswerten Fällen des Jahres 2010 gehören beispielsweise eine Datenpanne beim Wahlamt München von der tausende von Briefwählern betroffen waren, ein Datenleck bei einem Anbieter von Jugendreisen - Daten von 50.000 Jugendlichen waren im Netz offen zugänglich -, eine Panne beim Fußballverein Werder Bremen - hier wurden die Kontodaten von über 30.000 Mitgliedern veröffentlicht -, oder der Verkauf von Festplatten mit vertraulichen Daten durch die Stadtverwaltung von Glücksburg.
Auch 2010 machten immer wieder Unternehmen durch einen laxen Umgang mit Daten ihrer Mitarbeiter von sich reden: So hat der Textilmarkt KiK die Finanzdaten von Mitarbeitern ausgespäht, eine Sonderpostenmarkt-Kette ließ Mitarbeiter überwachen und eine Polizeidirektion in Sachsen-Anhalt spähte die eigenen Beamten aus. Eine detaillierte Übersicht der einzelnen Fälle des Jahres 2010 ist bei projekt-datenschutz.de verfügbar.
Einige Unternehmen, wie Schlecker, KiK oder AWD, sind in dieser Übersicht fast schon "alte Bekannte", sie waren auch schon 2009 durch Datenpannen und -missbrauchsfälle aufgefallen. Demgegenüber scheint die Telekom, die 2009 noch mit einer Reihe spektakulärer Fälle auf sich aufmerksam gemacht hatte, ihre Lektion gelernt zu haben - der Konzern trat 2010 hier nicht mehr in Erscheinung.
Wie schon in den Vorjahren waren auch 2010 wiederholt Ämter und Behörden an den Datenpannen beteiligt - öffentliche Einrichtungen sind also weit davon entfernt, eine Vorbildfunktion in Sachen Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung zu übernehmen.
"Nach der exorbitanten Steigerung des Datenmissbrauchs in den letzten Monaten des Jahres 2009 - von September bis Dezember hatten sich die Zahlen vervierfacht - hat sich die Lage 2010 wohl beruhigt", erläutert PR-COM-Geschäftsführer Alain Blaes. "Fünf Vorfälle pro Monat scheinen sich als traurige Normalität herauszukristallisieren - und wir müssen weiterhin von einer beträchtlichen Dunkelziffer ausgehen. Wir sehen für 2010 also eine Entspannung, aber keinen Anlass zur Entwarnung."
Diese Presseinformation und eine Grafik sind unter www.pr-com.de abrufbar.
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