(ots) - Respekt weltweit
Unabhängig davon, was am Ende das Ergebnis der Proteste von
Ägypten ist - ein Ziel haben die Menschen dort spätestens gestern
erreicht: Sie haben sich weltweit Respekt und Sympathien verschafft.
Die beeindruckenden Bilder aus Kairo beweisen, dass die
Oppositionellen nicht nur ein Plünderer-Chaos angestiftet haben, wie
ihnen in den vergangenen Tagen auch schon vorgeworfen wurde. Sie
haben sich trotz aller Widrigkeiten nicht von ihrem Wunsch abbringen
lassen, einen Wandel in Ägypten zu fordern und mitzugestalten. Hier
ähnelt die Situation der in Tunesien - Reformversprechen des
Präsidenten verhallen wirkungslos.
Im Fall des kleinen Nachbarn hatte das Ausland kaum Zeit, eine
Haltung zu dessen ungeliebten Machthaber Ben Ali zu entwickeln - da
war er auch schon verschwunden. Mubarak versucht es mit Aussitzen.
Inzwischen muss er sich gefallen lassen, dass der türkische
Ministerpräsident Erdogan ihn auffordert, die Millionen auf den
Straßen zu erhören.
Erdogans Stimme hat in der Region Gewicht. Wo sie Mubarak
erreicht, war gestern aber zunächst unklar. Er war abgetaucht -
während die Opposition ihren Plan für die Zeit ohne ihn längst fertig
hat. Und sie kann es sich auf die Fahnen schreiben, wenn Mubarak
endlich den Weg aus der Machtzentrale findet.
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