PresseKat - Reallöhne steigen 2010 um 1,4%

Reallöhne steigen 2010 um 1,4%

ID: 341062

(ots) - Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten
Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer, stiegen in
Deutschland im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich
1,4%. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren sie um 0,4% gesunken, im Jahr
2008 um 0,4% gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
weiter mitteilt, stiegen die Nominallöhne im Jahr 2010 um 2,6%
gegenüber dem Vorjahr, die Verbraucherpreise erhöhten sich im selben
Zeitraum um 1,1%.

Die Veränderungsraten der Nominallöhne waren in den Jahren 2009
und 2010 vor allem durch den Auf- und Abbau der Kurzarbeit
beeinflusst. Kurzarbeit reduziert die Anzahl bezahlter Arbeitsstunden
und verringert somit die Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmer. Das
staatliche Kurzarbeitergeld, das den Einkommensverlust teilweise
ausgleicht, wird als staatliche Transferzahlung bei der Darstellung
der Bruttoverdienste nicht erfasst. Mit Beginn der Wirtschaftskrise
nahm die Anzahl der Kurzarbeiter stetig zu. Die Verdienstzuwächse
verringerten sich folglich - zum Höhepunkt der Kurzarbeit im zweiten
Quartal 2009 waren die Verdienste sogar um 1,0% niedriger als im
Vorjahresquartal. In den folgenden Quartalen führte der schrittweise
Abbau der Kurzarbeit wieder zu einem Anstieg der bezahlten
Arbeitszeit und folglich zu einem deutlichen Anstieg der
Bruttomonatsverdienste. Die letzten drei Quartale 2010 hatten mit
Verdienstzuwächsen zwischen 2,5% und 3,4% gegenüber dem gleichen
Vorjahresquartal wieder die Größenordnung von vor der
Wirtschaftskrise erreicht.

Die nominale Entwicklung der Bruttomonatsverdienste im Jahr 2010
fiel nach Wirtschaftszweigen unterschiedlich aus: In den Bereichen
Erziehung und Unterricht (+ 0,7%), Öffentliche Verwaltung,
Verteidigung und Sozialversicherung (+ 0,8%) sowie Energieversorgung
(+ 1,0%) waren die Verdienstzuwächse am geringsten und konnten den




Anstieg der Verbraucherpreise nicht ausgleichen. In allen anderen
Branchen stiegen die Verdienste stärker als die Preise. So erhöhten
sie sich zum Beispiel im Verarbeitenden Gewerbe um 4,4%. Aufgrund des
Rückgangs der Kurzarbeit stieg in diesem Wirtschaftszweig die
bezahlte Wochenarbeitszeit im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 2,7%
von 36,7 auf 37,7 Stunden. Beschäftigte von Banken und Versicherungen
erhielten 4,2% mehr Gehalt. Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer
verdiente in Deutschland im Jahr 2010 durchschnittlich 42 535 Euro
brutto. Die höchsten Bruttojahresverdienste erzielten die
Beschäftigten in Banken und Versicherungen (60 963 Euro) sowie in der
Energieversorgung (59 516 Euro). Die niedrigsten durchschnittlichen
Bruttojahresverdienste wurden im Gastgewerbe (24 012 Euro) gezahlt.

Diese Angaben stellen erste vorläufige Ergebnisse über die
nominalen und realen Bruttoverdienste in Deutschland im Jahr 2010
dar. Detaillierte und endgültige Daten untergliedert unter anderem
nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang und Geschlecht für das
vierte Quartal 2010 und das Jahr 2010 werden voraussichtlich am 23.
März 2011 veröffentlicht.

Zwei zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.


Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
www.destatis.de/kontakt



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Datum: 03.02.2011 - 08:00 Uhr
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