(ots) - Deutsche Unternehmen haben ihre Arbeits- und
Organisationsstrukturen bereits in hohem Maße flexibilisiert und dies
weitgehend abgeschlossen. Nun geht es darum, die einzelnen
Flexibilisierungsmaßnahmen zu optimieren. Dies sind die
Kernergebnisse einer Studie des Instituts für Beschäftigung und
Employability (IBE) der Hochschule Ludwigshafen und der Hays AG.
Befragt wurden 451 Führungskräfte aus Unternehmen und Organisationen.
In den Betrieben sind variable Arbeitsbeziehungen fast
flächendeckend etabliert. So nutzen mehr als 90 Prozent der befragten
Unternehmen befristete Arbeitsverträge. Die große Mehrheit der
Unternehmen setzt außerdem Freelancer (86 Prozent) und Zeitarbeiter
ein (70 Prozent), um schnell auf veränderte Märkte zu reagieren.
Jenseits dieser Beschäftigungsformen haben die Betriebe auch ihre
Organisations- und Arbeitsstrukturen verändert. In vier von fünf der
befragten Unternehmen gehört die betriebliche Projektwirtschaft
mittlerweile zum Alltag. 75 Prozent setzen in ihren Projekten zudem
externe Mitarbeiter ein und bilden "Mixed Teams". Diese sind vor
allem bei komplexen Themen gefragt.
Dagegen hat nur ein Drittel der Betriebe Shared Service Center (37
Prozent) und Tochterunternehmen (36 Prozent) eingeführt, um ihre
Prozesse zu standardisieren bzw. sich auf Kernkompetenzen zu
fokussieren. Noch seltener wurden ganze Bereiche oder Prozesse an
Drittunternehmen im Inland (15 Prozent) oder im Ausland (7 Prozent)
ausgelagert. Hier zeigt sich: Je komplexer und aufwändiger das
jeweilige Flexibilisierungsinstrument ist, desto weniger wird es
genutzt.
Eine Sonderrolle nimmt die IT ein. Sie liegt bei der
Flexibilisierung an der Spitze von der Projektarbeit bis hin zur
Auslagerung. Die projektorientierten Fachbereiche Forschung und
Entwicklung sowie die auftragsgetriebenen Bereiche Produktion und
Logistik setzen vornehmlich auf befristete Arbeitsverträge,
Zeitarbeit und Freelancer. Der HR- und der Finanz-Bereich setzen
aufgrund ihrer Prozessaffinität dagegen auf Shared Service Center.
"Projektarbeit in abteilungsübergreifenden Teams fördert die
Innovationskultur in Betrieben. Die Zentralisierung und Auslagerung
von Organisationsstrukturen dient eher dazu, vorhandene Prozesse zu
optimieren oder sie günstiger zu gestalten", kommentiert Klaus
Breitschopf, Vorstandsvorsitzender der Hays AG.
Trotz der Vorteile, die die Flexibilisierung gerade auf der
Mikroebene bietet, z. B bei gemischten Projektteams, hat sie auch
einen Preis. Dies zeigen die Studienergebnisse: "Um die Vorteile
auszuschöpfen, müssen die Betriebe ihren Steuerungs- und
Einarbeitungsaufwand erhöhen. Zudem gilt es zu gewährleisten, dass
nach Projektende kein Know-how abfließt", so Prof. Dr. Jutta Rump,
Leiterin des IBE.
Download der kompletten Studie unter: www.hays.de/studien
Pressekontakt:
Frank Schabel, Hays AG
Tel.: +49 (0)621 1788 1140
frank.schabel(at)hays.de
Prof. Dr. Jutta Rump
Institut für Beschäftigung und Employability (IBE)
Tel.: +49 (0)172 5265003
jutta.rump(at)ibe-ludwigshafen.de