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Welthungerhilfe zu Nahrungsmittelpreisen: Exzessive Spekulation stoppen - "Die Zeit drängt"

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(ots) - Die Welthungerhilfe fordert die Bundesregierung auf,
sich für einen Stopp der exzessiven Spekulation mit
Agrarrohstoff-Derivaten einzusetzen. Frankreich, das zurzeit den
G20-Vorsitz innehat, hat das Thema steigende Nahrungsmittelpreise
hoch auf die Agenda gesetzt. Dazu äußern sich heute
FAO-Generalsekretär Diouf und der französische
Landwirtschaftsminister Le Maire in Rom.

"Die Zeit drängt. In einzelnen Ländern, vor allem in Asien, ist
die Lage schon kritisch. Wenn die Vorräte zu Ende gehen, werden
Millionen Menschen in den Hunger getrieben, weil sie sich ihre
täglichen Mahlzeiten nicht mehr leisten können", sagt Wolfgang
Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Die Welthungerhilfe fordert, im Zuge der aktuell anstehenden
europäischen Reform der Finanzmarktrichtlinie Regeln für den Handel
mit Agrarrohstoff-Derivaten aufzustellen. Die Märkte für globale
Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais oder Reis müssen wieder nach
fundamentalen Marktdaten - Angebot, Nachfrage, Lagerbestände -
funktionieren. Die Regeln sollten umfassen:

Transparenz an Warenterminbörsen: Es muss klar sein, wer mit
Agrarrohstoffen handelt. Der Agrarrohstoff-Derivate-Markt sollte den
Händlern zugänglich sein, die Preise bilden und Risiken absichern,
und nicht Finanzakteuren.

Mengenbeschränkungen: Händler dürfen nur ein bestimmtes Volumen an
Derivaten halten, um Konzentration bei einzelnen Händlern zu
verhindern. Die Mengen sollen auf der tatsächlichen Menge an
verfügbaren Agrargütern basieren.

Preisbeschränkungen: Falls die festgesetzten Preise bei
Agrarrohstoff-Derivaten überschritten werden, soll der Handel
ausgesetzt werden, um Panikreaktionen und Preisverzerrungen zu
verhindern.

"Wichtig ist, dass bei der Neuregulierung nicht nur die Interessen




der europäischen Landwirtschaft im Mittelpunkt stehen, sondern dass
ein Schwerpunkt auf die Ernährungssicherung in Entwicklungsländern
gelegt wird", so Jamann. "Dort geht es um das nackte Ãœberleben."

Auf Anfragen stehen die entwicklungspolitischen Experten Dr.
Rafael Schneider und Antje Paulsen für Interviews zur Verfügung.



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Datum: 04.02.2011 - 11:11 Uhr
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