(ots) - Neuer Start des Vertrauens
Das Adjektiv "historisch" wird gerne überstrapaziert - gerade,
wenn es um Abkommen und Verträge geht, die eine weltweite Bedeutung
haben. In diesem Fall ist das Attribut aber berechtigt: Der neue
START-Vertrag zur nuklearen Abrüstung, der nun endgültig in Kraft
ist, markiert zugleich den Start einer neuen Beziehungsqualität
zwischen Washington und Moskau, aber auch zwischen der NAT0 und
Russland.
Atomare Sprengköpfe werden in den nächsten sieben Jahren auf
beiden Seiten von 2200 auf 1550 reduziert, die Trägersysteme auf je
700 begrenzt. Der Vertrag ist - besser, als es die Zahlen ausdrücken
können - vor allem Ausdruck eines wiedergewonnenen Vertrauens. Das
ist allein das Verdienst von US-Präsident Barack Obama, der von den
Raketenabwehrplänen seines Vorgängers abrückte.
Wer sich dazu verpflichtet, dass Inspektoren mehrmals im Jahr
unangekündigt Anlagen und Atomsprengköpfe im Osten wie im Westen
überprüfen dürfen, spielt mit offenen Karten. Der Feind steht weder
in Washington noch in Moskau - das wissen beide Seiten. Gerade
angesichts des Aufstiegs Chinas und der immer unsicherer werdenden
Lage in Nahost brauchen sich die einstigen Feinde Russland und USA
mehr denn je. Die Chancen der NATO stehen gut, Moskau für eine
Raketenabwehr gegen Terrorangriffe als Partner zu gewinnen.
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