(ots) -
Durch den aktuellen Konjunkturaufschwung rückt die Brisanz des
drohenden Fachkräftemangels noch stärker in den Vordergrund. Die
Weiterbildung der Mitarbeiter ist für die Personalverantwortlichen in
deutschen Unternehmen das Mittel ihrer Wahl im Kampf gegen den
Fachkräftemangel. Laut der aktuellen TNS Infratest-Studie
"Weiterbildungstrends in Deutschland 2011" lässt sich das Problem mit
dem Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland kaum lösen. Die Studie
wurde im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) unter 302
Personalverantwortlichen aus deutschen Unternehmen durchgeführt.
Der Fachkräftemangel ist in vielen Unternehmen bereits Realität:
55 Prozent der 302 befragten Unternehmen sind aktuell davon
betroffen, unter großen Unternehmen sind es sogar 73 Prozent. In der
Diskussion zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beziehen die
HR-Manager eindeutig Position: Nur 14 Prozent sehen im Zuzug von
Fachkräften aus dem Ausland eine Lösung. "Für die
Personalverantwortlichen steht vielmehr die Förderung der vorhandenen
Potenziale im Vordergrund", so Brigitta Vochazer, Geschäftsführerin
der SGD.
In der Studie wurden die Personalverantwortlichen unter anderem
befragt, welche Maßnahmen ihrer Meinung nach kurz- bis mittelfristig
und welche Maßnahmen langfristig zur Lösung des Problems beitragen.
Die berufsbegleitende Weiterbildung der Mitarbeiter nimmt dabei immer
die erste Stelle ein: langfristig für 77 Prozent der Befragten,
kurzfristig für 68 Prozent. Weitere probate Mittel gegen den
Fachkräftemangel sind für sie die Steigerung der Ausbildungsfähigkeit
von Jugendlichen sowie speziell die Weiterbildung von Mitarbeitern
über 45 Jahren und von Frauen in Elternzeit.
Zu langfristigen Lösungsmöglichkeiten befragt, sehen 73 Prozent in
der Steigerung der Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen ein
wichtiges Potenzial, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Für
die Weiterbildung speziell von Mitarbeitern ab 45 Jahren sprechen
sich auf lange Sicht 60 Prozent aus. Bei der Frage nach kurzfristigen
Ansätzen ergibt sich eine Pattsituation: Hier sehen die Befragten mit
Angaben von jeweils 56 Prozent die Weiterbildung der Mitarbeiter ab
45 Jahren als ebenso wirkungsvoll an, wie die Steigerung der
Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen.
Mitarbeiterbindung durch Weiterbildung
Die Strategie, eigene Mitarbeiter weiterzuentwickeln und sie
dadurch gleichzeitig ans Unternehmen zu binden, wird für HR-Manager
im Kampf um Fachkräfte immer wichtiger. 84 Prozent sehen deshalb die
Förderung berufsbegleitender Qualifizierung, zum Beispiel per
Fernunterricht, als geeignetes Instrument zur Mitarbeiterbindung.
Dies sind 19 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. "Fernstudierende
zeichnen sich durch große Eigenmotivation und Einsatzbereitschaft
aus. Genau dieses Engagement gilt es zu fördern und zu binden",
resümiert Vochazer.
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Studiengemeinschaft Werner Kamprath
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