(ots) - Fast jeder Dritte Klinikmitarbeiter bewertet die
Hygiene in der eigenen Klinik als mangelhaft. Noch verheerender
urteilten Patienten und deren Angehörige: Hier vergaben jeweils 35
Prozent der Umfrageteilnehmer die Noten "ausreichend" und
"mangelhaft". Das ergab eine gemeinsame, nicht repräsentative
Internet-Umfrage im so genannten Trendbarometer der Marburger Bund
Zeitung, Organ der größten europäischen Ärztevereinigung, und
kliniken.de, die Ende 2010 erhoben wurde.
Demnach benoteten 27 Prozent der Ärzte, Pfleger und des übrigen
medizinischen Personals die hygienischen Verhältnisse in ihrer Klinik
mit "mangelhaft". 8 Prozent bewerteten die Hygiene mit "ausreichend".
Jeweils 29 Prozent vergaben die Noten "befriedigend" und "gut". Nur 6
Prozent votierten mit "sehr gut." "Bei diesen Zahlen muss die Politik
nun schnell handeln, um einen Vertrauensverlust entgegen zu wirken
und um Schaden abzuwenden, " meint Dr. Bettina Horster, Vorstand des
Betreibers von kliniken.de.
"Die so genannten Hotelservices können anders als die
medizinischen Leistungen sehr wohl von den Patienten beurteilt
werden. Umso überraschender ist es, dass sich viele Kliniken
offensichtlich nicht mehr um das Qualitätskriterium Sauberkeit
bemühen, " sagt Dr. Bettina Horster. Angesichts der hohen Zahl von
Krankenhausinfektionen in Deutschland und der tödlichen Gefahr von
multiresistenten Erregern sind die Umfrageergebnisse im
Trendbarometer alarmierend. Nach Schätzungen des
Robert-Koch-Instituts bekommen in Deutschland rund 500 000 Menschen
im Jahr eine Infektion im Krankenhaus. Unterschiedlichen Schätzungen
zufolge sterben 20 000 bis 40 000 Menschen jährlich durch Infektionen
im Krankenhaus.
Die schwarz-gelbe Regierungskoalition will in Kürze ein
Maßnahmenpaket vorlegen, das den Hygienestandard in Kliniken
verbessern soll. Es umfasst gesetzliche Regelungen zum Einsatz
spezieller Hygienebeauftragter in den rund 2000 Kliniken, die dafür
sorgen sollen, dass Ärzte und Pfleger die Hände desinfizieren und
medizinisches Gerät keimfrei gehalten wird.
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