(ots) - Mehr Einsatz
Ban Ki - wer? Viel zu wenigen ist der UNO-Generalsekretär Ban Ki
Moon ein Begriff. Auf dem internationalen Parkett bewegte er sich
bisher allzu unauffällig. Jetzt aber fordert der Spitzendiplomat mehr
deutsche Soldaten für UNO-Einsätze. Das hat immerhin bei uns das Zeug
zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte, denn der Generalsekretär
berührt einen empfindlichen Punkt.
Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit zwar mit rund 7400 Männern
und Frauen an Auslandseinsätzen. Aber: Allein 5000 davon sind Teil
der NATO-Mission in Afghanistan. Der deutsche Beitrag zu
Blauhelm-Einsätzen ist dagegen verschwindend gering: Während es
insgesamt rund 120 000 UNO-Soldaten für Friedensmissionen gibt,
stellt Deutschland davon lediglich etwa 200. Zum Vergleich: Guatemala
steuert rund 300 bei, die Türkei etwa 600.
Ausgerechnet die UNO scheint Deutschland keinen größeren
Truppenbeitrag wert zu sein. Das ist auch deshalb unverständlich,
weil die Organisation wie keine zweite erfolgreich für den Frieden
eintritt. Dabei geht es oft genug auch um deutsche Interessen. Gerne
profitieren wir von offenen Märkten und fordern andere auf,
Flüchtlingsströme einzudämmen. Angesichts des deutschen Beitrags ist
das aber reichlich unglaubwürdig. Ban fordert zu Recht mehr Einsatz.
Vielleicht gelingt es ihm sogar, eine Debatte in Deutschland
anzustoßen, die zu Ergebnissen führt. Schön wäre es.
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