(ots) - Während sich der Süd-Sudan auf dem Weg in
die Unabhängigkeit befindet, sind in der Stadt Malakal erneut Kämpfe
aufgeflammt. Bei Feuergefechten zwischen Milizen und Soldaten sollen
50 Menschen getötet worden sein. Über 150 Familien suchten im
SOS-Kinderdorf Malakal Schutz.
Im Sudan tobte bis 2005 ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg. Im
Januar 2011 fand ein Referendum statt, bei dem die überwältigende
Mehrheit (98,8 Prozent) der Süd-Sudanesen für die Unabhängigkeit
stimmte. Das offizielle Endergebnis wurde am Montag offiziell bekannt
gegeben. Gleichzeitig akzeptierte der sudanesische Präsident Umar
al-Baschir die Unabhängigkeit des Südens.
Zugleich eskalierte im süd-sudanesischen Malakal neue Gewalt
erneut. In der Umgebung des SOS-Kinderdorfs waren Schüsse zu hören.
Ein Panzer feuerte eine Granate in ein benachbartes Haus, die
Explosion führte im Kinderdorf zu leichten Schäden. Eine verirrte
Kugel traf zudem ein Haus, in dem SOS-Jugendliche leben. Mehr als 150
Familien aus der Umgebung suchten im SOS-Kinderdorf Schutz, da es von
beiden Seiten respektiert wird und auch in der Vergangenheit von der
Gewalt verschont geblieben war.
Unterdessen ist die Versorgungslage in Malakal kritisch. Die
Märkte sind geschlossen und es gibt keinen Strom mehr. Das Kinderdorf
verfügt jedoch über einen Notstromgenerator und Vorräte. Um
zusätzlich auch die Flüchtlingsfamilien zu versorgen, wird das
SOS-Büro in Khartum einen Lebensmitteltransport nach Malakal
schicken.
Das SOS-Kinderdorf Malkal besteht seit 2002. Derzeit leben dort
103 Mädchen und Jungen. Bereits 2006 und 2009, als in Malakal und
Umgebung ebenfalls Kämpfe tobten, hatte das Dorf Tausenden Kindern
und Familien Schutz geboten.
Bei Rückfragen:
Louay Yassin
Pressereferent
SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Tel.: 089/179 14-259, Fax: 089/179 14-100
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