Im Brandschutz, einem unserer wichtigsten Sicherheitsbereiche, wird viel durcheinander gebracht. Selbst die einfachsten Begriffe sind nicht allgemein bekannt in ihrer Bedeutung
(firmenpresse) - Die Begriffe "schwerentflammbar" und "unbrennbar" sind im Brandschutz allgemein gebräuchlich.
Trotzdem ist es für Anwender und Endnutzer beinahe unmöglich hinter die Kulissen zu schauen.
Speziell in den kurzlebigen Anwendungsbereichen, wie Messebau, Werbeevents usw., wird viel mit Wahrscheinlichkeit bis zu offener Täuschung gearbeitet.
Der Begriff "schwerentflammbar" ist der Fachbegriff für Produkte mit der zertifizierten Brandklassifizierung B 1 nach der DIN 4102.
Wogegen die Bezeichnung "unbrennbar" eher eine Allgemeinaussage ist.
In vielen Unternehmensdarstellungen, speziell auch im Internet, wird mit diesen Begriffen regelrecht jongliert, um eigenen Produkten den Anschein zu geben, dass diese B1 zertifiziert sind. In der Regel arbeiten diese Unternehmen mit Informationsseiten, auf denen verschiedene Möglichkeiten zur Erlangung der B1-Zertifizierung beschrieben sind, vielfach bieten diese Firmen auch einfach Auszüge aus Gesetzestexten an.
Mit dieser Methode schieben sich diese Firmen im Ranking von Suchmaschinen nach vorn, das Ziel besteht darin, den Suchenden erst einmal auf die eigene Website zu bekommen und dann über sogenannte "Trichterabfolgen" zu den eigenen Produktseiten zu lenken.
Der beste Weg diese Machenschaften zu umgehen, ist gezielt nach bekannten Produktmarken im Brandschutzbereich zu suchen oder direkt auf den ersten Unternehmenseiten die Prüfzeugnisse abzufragen. In den meisten Fällen ist das Spiel hier beendet, denn wenn Sie auf die Fragestellung nach den Prüfzertifikaten immer wieder auf der allgemeinen Informationstafel der Unternehmenswebsite landen, können Sie davon ausgehen, dass dieses Unternehmen für seine Produkte keine eigenen B1-Zertifizierungen hat.
Sehr weit verbreitet sind Produkte mit kurzzeitigem Brandschutz (diese können sehr wohl eine B1-Zertifizierung besitzen), das heißt, das der Brandschutz zum Zeitpunkt der Produktion entsprechend der DIN 4102 gegeben war, jedoch im Laufe der ager- oder Nutzungsdauer schnell wieder absinkt, dieser Vorgang wird mit "Ausdiffundieren" oder in Fachkreisen auch "migrieren" benannt. Solche Produkte werden häufg bei Messen und Werbeevents eingesetzt, gefährlich sind solche Produkte, wenn diese aus Lagerbeständen zum Einsatz kommen.
Es ist schon passiert, dass solche Produkte, die nach der Produktion zwei Jahre im Lager des Herstellers gelegen haben, mit B1-Zertifizierung für den Bau von Messeständen eingesetzt wurden. Im Brandfall eine tödliche Falle, diese kann man nur umgehen, indem man sich garantieren läßt, oder auch selbst kontrolliert, dass es sich auf keinen Fall um Lagerware handeln kann, sonder ausschließlich um frisch produzierte Ware.
Der Baubereich ist in seinen diesbezüglichen Bestimmungen sehr viel härter,hier sist eine reine B1-Zertifizierung wertlos, im Baubereich gehört zur B1-Zertifizierung zusätzlich das AbP (Allgemeine brandaufsichtliche Prüfzeugnis), das die jederzeitige Fremdüberwachung der brandschutztechnischen Produktion eines Unternehmens und die Langzeitnutzbarkeit seiner B1-zertifizierten Produkte garantiert. Hier fallen viele Unternehmen der Papier- und Pappebranche durch, da die meisten B1-zertifizierten Produkte aus diesen Industriebereichen kurzlebige Brandschutzprodukte sind. Langzeitbrandschutz können in der Papier- und Pappebranche fast ausschließlich Produkte mit dem sogenannten Feststoffbrandschutz auf der Basis der Kristalltechnologie nachweisen. Kristalle sind Feststoffe und können naturgemäß schon nicht ausdiffundieren, dazu kommt noch die chemische Bindung an die kristallinen Bereiche der Cellulosefasern. Herkömmliche flüssige chemische Brandschutzprodukte sind lediglich auf der Basis leicht zu entfernender physikalischer Bindungen in der jeweiligen Produktmatrix eingebracht und diffundieren damit auch leicht aus.
P. Caney
Veröffentlichung einer Publikation des Autors P. Caney
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