PresseKat - Darwin-Tag 2011

Darwin-Tag 2011

ID: 346503

Am 12. Februar - dem Geburtstag des Begründers der Evolutionstheorie, Charles Darwin - ist Darwintag, an dem der Öffentlichkeit naturwissenschaftliche Erkenntnisse (im Gegensatz zu religiösen Phantasmagorien) nahe gebracht werden sollen. So etwa die Tatsache, dass Menschen eine der sieben lebenden Menschenaffenarten (Hominiden) sind und unsere Vorfahren keineswegs von einem allmächtigen Töpfer aus einem Lehmklumpen erschaffen wurden, sondern von Fischen, die Beine entwickelten und so das Land eroberten, abstammen.

(firmenpresse) - Wie in jedem Jahr ruft antitheismus.de deshalb dazu auf, gerade zu dieser Gelegenheit vermehrt Darwin-Fische zu verbreiten, sei es auf Plakaten, T-Shirts, Aufklebern, Kreidezeichnungen, als Graffito usw.

Die Evolutiontheorie ist "nur eine Theorie", so der Einwand von Kreationisten. Richtig ist, dass Darwin - selbstverständlich - so manches nicht wusste, was wir heute wissen. Evolution dagegen ist eine unumstößliche Tatsache.

Auch die Gravitation ist Fakt, ungeachtet der Tatsache, dass Newton nicht alles über die vier Grundkräfte der Physik oder eben Gravitationstheorie wusste.

Dennoch gibt es auch im 21. Jahrhundert immer noch Gläubige, die so tun, als ob Archaeopteryx und Tiktaalik Hirngespinste wären wie Nephilim (die riesenhaften Nachkommen von Göttern und Menschenfrauen, 1 Mo 6:4) und Leviathan (das biblische Seeungeheuer, Ps 104:26).

Wer glaubt, das Leben sei von einem oder mehreren Göttern erschaffen worden, und die Evolution leugnet, ist ebenso wahnsinnig wie jemand, der die Schwerkraft bestreitet und behauptet, in Wahrheit würden Myriaden klitzekleiner unsichtbarere Elfen fallende Äpfel, von Moslems gesprengte Flugzeuge, von Gläubigen erschlagene Anders- oder Ungläubige zu Boden schubsen, und ohne diese würde alles frei schweben.

Um so gefährlicher, dass auch führende Politiker - nicht nur in den USA und dem Iran - diesem Wahn verfallen sind (dem an Schöpfergötter - das isländische Elfenministerium, das dafür sorgt, dass keine Straßen durch den Lebensraum dieser Naturgeister gebaut werden, ist nicht ganz real).

Denn entgegen Pascals Behauptung ist nicht wahnsinnig zu sein keineswegs eine andere Form des Wahnsinns. Notgedrungen wahnsinnig zu sein trifft eben nicht, wie er behauptete, auf alle Menschen, sondern lediglich auf Theisten zu, nicht zwangsläufig auf Atheisten.

Darwin-Fische sind auch eine Reaktion auf die nahezu allgegenwärtige christliche Bildpropaganda, die neben Splatterskulpturen ("Kruzifixen") überwiegend als Ichtys-Symbol, als stilisierter Fisch (oft mit der Inschrift "Jesus") vor allem als Autoaufkleber zu finden ist. Der Darwin-Fisch dagegen ist evolviert, weiterentwickelt: er verfügt in den meisten Varianten über Beine oder über eine Denkblase, die dem Glauben diametral gegenüberstehende Denkfähigkeit repräsentiert.





Denn Aufklärung ist, wie der regierende Monarch des Vatikanstaats unlängst in einem seltenen Moment geistiger Klarheit sinngemäß feststellte (wenn auch nur auf schulische Sexualaufklärung bezogen), die größte Gefahr für die Religion: die Realität ist unvereinbar mit dem Gotteswahn.

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Datum: 10.02.2011 - 21:53 Uhr
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