(ots) - Ägyptens Wandel hat begonnen
Am 18. Tag einer bemerkenswert mutigen und standhaften
Protestbewegung ist dem ägyptischen Volk Historisches gelungen:
Präsident Husni Mubarak, der sein Land drei Jahrzehnte lang gnadenlos
knechtete, sah sich gezwungen, sein unwürdiges Schauspiel vom Rückzug
in Trippelschritten zu beenden und abzutreten. Der 82 Jahre alte
Hardliner bekam es wohl mit der Angst zu tun, als ihn im Palast nur
seine Garde, Panzer und Stacheldraht von Tausenden wütenden
Mitbürgern trennten.
Nun liegt alle Macht beim Militär. Den Generälen ist es aus zwei
Gründen zuzutrauen, die Übergangsphase am Nil konstruktiv zu
gestalten: Zum einen gingen die Soldaten nicht mit Gewalt auf die
Millionen von friedlichen Demonstranten los - wobei das bewusste
Wegsehen beim Einsatz von Mubaraks Schlägertrupps niemand vergessen
wird. Zum anderen hat das Militär die Garantie dafür gegeben, freie
und faire Wahlen vorzubereiten und die Verfassung in einem
demokratischen Geist zu erneuern. Ein Ende des Notstands ist
ebenfalls zwingend geboten. Hilfsangebote aus Washington, Brüssel und
Berlin, Ägyptens Wandel zu begleiten, müssen ernst gemeint sein.
In diesen Tagen wird die Freude in Kairo und anderen Städten
unbändig sein und hoffentlich den identitätsstiftenden Grundstein für
ein freies Ägypten legen. Was kommt? Und wer kommt? Alles offen. Doch
dieses sich nach Freiheit sehnende Volk kann beherzt die Zukunft
angehen.
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