(ots) - Gegen den bundesweiten Trend
Ist schon alles gelaufen eine Woche vor der Bürgerschaftswahl in
Hamburg? Sicher ist: Die Hanseaten zeigen sich wechselwillig, und die
erste schwarz-grüne Koalition auf Landesebene wird bald Geschichte
sein. Zwar entscheiden die Wähler immer kurzfristiger, und gerade in
Großstädten wollen sich immer weniger Menschen an eine Partei binden.
Dennoch: Es wäre schon eine Überraschung, wenn der künftige Erste
Bürgermeister nicht Olaf Scholz heißt.
Den Umfragen zufolge ist die Hamburger SPD doppelt so stark wie
die CDU - eine Entwicklung, die auch für die Grünen an der Elbe
anders verläuft als im bundesweiten Trend. Die Stärke der
hanseatischen Sozialdemokraten liegt nicht allein am Programm und
ihrem pragmatisch und sachlich auftretenden Spitzenkandidaten. Wegen
der vielen Pannen der Union wird Scholz vermutlich auch zahlreiche
Stimmen aus dem bürgerlichen Lager gewinnen. Hinzu kommt, dass die
CDU mit ihrer Schulpolitik etliche Stammwähler verprellt hat.
Zugleich ist der jetzige Regierungschef Christoph Ahlhaus deutlich
weniger beliebt als sein Vorgänger Ole von Beust, dessen plötzlicher
Abgang die CDU ebenfalls Stimmen kosten wird.
Bleiben als Unsicherheitsfaktor die zuletzt leicht gestärkte FDP
und die Linke. Am Wahlabend wird sich entscheiden, ob diesen
kleineren Parteien der Einzug ins Parlament gelingt. Und erst dann
ist klar, ob die SPD womöglich sogar die absolute Mehrheit erreicht.
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