(ots) - Schmerzhaft, aber notwendig
Die Bilanz war fürchterlich: 23 Menschen starben, elf wurden
verletzt, einige von ihnen schwer. Das Transrapid-Unglück im Emsland
hat weit über die Grenzen der Region hinaus Entsetzen ausgelöst. Nun
wird das grausame Geschehen durch den zweiten Strafprozess noch
einmal in Erinnerung gerufen. Das ist schmerzhaft, aber
unausweichlich.
Schließlich hat die Justiz den Fall auch mehr als vier Jahre
danach noch lange nicht vollständig aufarbeiten können. Zwar sind
zwei leitende Angestellte wegen mangelhafter Organisation der
Betriebsabläufe verurteilt worden - die mutmaßlich
Hauptverantwortlichen haben aber bislang nicht vor Gericht gestanden.
Dass sie sich nun verantworten müssen, ist nicht nur eine Frage von
Recht und Gesetz, sondern kann auch psychologisch von großer
Bedeutung sein.
Aus Kreisen der Hinterbliebenen ist jedenfalls zu hören, dass vom
Gerichtssaal ein Signal der Erleichterung ausgehen kann. Zwar gibt es
Schmerz, der nicht vergeht, aber zugleich besteht die Hoffnung auf
etwas Linderung des Leidens, wenn die Justiz einen klaren
juristischen Schlusspunkt setzt.
Ein wenig tröstlich mag zwischenzeitlich auch sein, dass der
zweite Strafprozess möglicherweise schneller abgeschlossen wird, als
viele annehmen. Immerhin könnte die Beweisaufnahme dieses Mal
wesentlich kürzer ausfallen, da es ein rechtskräftiges Urteil aus dem
ersten Transrapid-Verfahren gibt.
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