(ots) - Geld kann man nicht essen
Es ist ein beschämendes Trauerspiel, wie die Menschheit mit den
für das weltweite Klima so wichtigen Regenwäldern umgeht. Täglich
walzen Bagger und Planierraupen in Brasilien, Kongo oder Indonesien
die Natur nieder, um Platz für Viehherden sowie Monokulturen zu
schaffen und um an das kostbare Edelholz zu gelangen. Auch Ölkonzerne
und Erz-Unternehmen beuten diese Regionen seit Jahrzehnten ohne
Rücksicht auf Verluste aus und verschmutzen die Umwelt auf
irreparable Weise.
Das jetzige Urteil eines Gerichts in Ecuador gegen den
amerikanischen Öl-Multi Chevron ist zwar höchst erfreulich, aber kein
Grund zum Jubeln. Das Unternehmen wird die Strafe mit einer Armada
von Anwälten anfechten und so den jahrelangen juristischen Streit
weiter in die Länge ziehen. Zudem lindert die Entschädigungssumme von
sechs Milliarden Euro kaum die Direkt- und Langzeitfolgen der
Ölverschmutzung im Amazonas-Gebiet.
Solange Klima- und Umweltgipfel immer nur mit Absichtserklärungen
enden und Zerstörungen von Natur und Lebensräumen nicht vor
internationalen Gerichtshöfen verhandelt werden, ändert sich wenig.
Die Weissagung des Indianerstammes der Cree bleibt bittere Wahrheit:
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der
letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man
Geld nicht essen kann.
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